„Gemeinsam für ein Niemals wieder!“ – 80 Jahre Befreiung KZ Mauthausen

 

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Ich habe an die über 200.000 Menschen gedacht, die hier zwischen 1938 und 1945 von den Nationalsozialisten inhaftiert wurden. Mehr als jeder Zweite hat das Lager nicht überlebt, ermordet durch Zwangsarbeit, Hunger, Gewalt, Kälte und Terror. Diese unermessliche Grausamkeit ist kaum in Worte zu fassen. Aber gerade deshalb müssen wir darüber sprechen. Immer wieder. Und immer wieder neu.

Gemeinsam mit dem deutschen Botschafter Vito Cecere habe ich unser Land vertreten. Beim stillen Gang zum zentralen Sarkophag begegneten mir Überlebende, Angehörige, Schüler:innen und junge Freiwillige. Ihre Geschichten, ihre Fragen, ihre stille Anteilnahme, all das hat mich tief berührt. Es ist schwer, zwischen all dem Schmerz, der über diesem Ort liegt, Hoffnung zu finden. Und doch: In den jungen Menschen, die sich heute so leidenschaftlich für Erinnerungskultur und gegen Hass einsetzen, sehe ich sie: Die Hoffnung.

Was ich aus Mauthausen mitgenommen habe, ist mehr als nur Erinnerung. Es ist ein Auftrag: Wir müssen wachsam bleiben. Antisemitismus, Rassismus und Menschenverachtung dürfen niemals wieder Raum in unserer Gesellschaft finden. Die Stimmen der damals Befreiten fordern es von uns – laut und deutlich.

Dass wir als Präsidium des Deutschen Bundestags bei dieser außergewöhnlichen, internationalen Gedenkveranstaltung mit über 20.000 Teilnehmenden aus 112 Ländern dabei sein durften, war mir eine besondere Ehre und ein persönliches Anliegen.

Mauthausen ist nicht nur ein Ort der Vergangenheit. Es ist ein Mahnmal für die Zukunft.

Mehr dazu hier: Ein starkes Zeichen des Gedenkens mit mehr als 20.000 Teilnehmer:innen