Frieden für Kurdistan!

Wenn nun in der Türkei Gespräche zwischen der PKK und der Regierung geführt werden, und wenn nun Chancen genutzt werden können, um zu einem Weg des Friedens zu gelangen, dann müssen Deutschland und Europa gemeinsam diesen Prozess nicht nur aktiv begleiten, sondern sie müssen alles dafür tun, um das Verhältnis zwischen der sich auflösenden PKK und der türkischen Regierung zu einem wirksamen Friedensprozess zu entwickeln.

Es geht auch darum, dass sich die Facetten der kurdischen Sicht hier in Deutschland in ihrer ganzen Breite und Vielfalt formulieren können, ohne dass gleich mit einem Terrorvorwurf bestimmte Aspekte kriminalisiert werden.

Abdullah Öcalan hat zum Waffenverzicht aufgerufen und die Auflösung der PKK angekündigt. Darin liegt die Chance, diese ausgestreckte Hand nun zu ergreifen. Wenn dieser Prozess auch von der kurdischen Seite selbstbestimmt und selbstbewusst entwickelt werden soll, dann muss sich diese Seite selbst organisieren können und dürfen. Deshalb braucht es ein Bekenntnis zu einer Organisation, die diesen Prozess glaubwürdig organisieren und entwickeln kann. Und natürlich braucht es auch eine Garantie, dass die Selbstverteidigungskräfte von Kobanê und Rojava sowie deren Unterstützerinnen und Unterstützer nicht ständig mit dem PKK-Verbot und den daraus resultierenden repressiven Konsequenzen überzogen werden.

Der Friedensprozess in den Siedlungsräumen aller kurdischen Menschen braucht endlich eine europäische Garantie zur Selbstverwaltung und Bewahrung ihrer kulturellen Identität.