60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen
60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen sind angesichts der Shoah ein unermesslich großes Geschenk, das uns zu bleibender Dankbarkeit und Demut gegenüber der israelischen Gesellschaft verpflichtet. Die Partnerschaft mit Israel sollten wir u.a. mit einem gemeinsamen Jugendwerk ausbauen. Für diese besondere und sensible Beziehung stets einzutreten, heißt solidarisch für einander da zu sein, ohne dabei im gegenseitigen Vertrauen Unterschieden, Widersprüchen und Konflikten aus dem Weg zu gehen. Es braucht in unserem Land ein deutlich wacheres und differenziertes Verständnis der sich tiefgreifend geänderten Verhältnisse in Israel. Für die Zukunft unserer Beziehungen hilft Einäugigkeit, angesichts von blindem Hass gegen Israel und Antisemitismus bei uns, nicht weiter. Wir dürfen die Augen ebenso wenig verschließen vor der terroristischen Bedrohung und mörderischer Gewalt gegen Israel, als auch vor einer in Teilen rechtsextremen Regierung und Knesset, den Angriffen auf die israelische Demokratie und seine Zivilgesellschaft.
So schmerzhaft es unter Partnern sein mag, auch die gravierenden Verletzungen des Völkerrechtes in Gaza und in den Palästinensischen Gebieten, die derzeitige Verweigerung von humanitärer Hilfe, die Angriffe gegen die UN, als auch die fehlende Friedensperspektive im Nahostkonflikt, gehören zu den Herausforderungen in den bilateralen Beziehungen, denen wir uns sachlich und differenziert stellen müssen. Dringender denn je braucht es für die deutsch-israelische Beziehungen Bildung, Begegnung und Aufrichtigkeit.