Danke! Und los gehts…!
Von unserem Ergebnis bei der Bundestagswahl bin ich überwältigt! Bundesweit konnten wir 8,8 Prozent der Stimmen gewinnen und sitzen nun wieder in Fraktionsstärke im Bundestag. 64 Abgeordnete von uns werden künftig als starke soziale Stimme im Parlament tätig sein. Und mit unseren sechs direkt gewählten Abgeordneten waren wir noch viel erfolgreicher, als wir alle gehofft hatten.
Die Situation erinnert mich an 2005, als wir mit 8,7 Prozent als neue Linke wieder in den Bundestag kamen. Zuvor, im Jahr 2002, waren wir als PDS an der 5%-Hürde klar gescheitert. Die Fusion von PDS und WASG zur neuen Linken und der von mir gemanagte Wahlkampf waren dann wichtige Grundlagen für den damaligen Erfolg. Die letzten Jahren hatte sich unsere Partei nun viel zu viel mit sich selbst beschäftigt. Und die „Ich-AG“ aus dem Saarland (Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine) zerstörten das Vertrauen vieler Wähler*innen in unsere Partei. Doch nach kräftezehrender Arbeit von Martin Schirdewan und Janine Wissler, die unsere Partei durch schwerste Wasser geführt haben, und mit dem Schwung unserer neuen Vorsitzenden Ines Schwerdtner und Jan van Aken, mit unseren Gruppen- und Fraktionsvorsitzenden Heidi Reichinnek und Sören Pellmann sowie mit der „Mission Silberlocke“ gelang es, soviel Fröhlichkeit und Aufbruch in Die Linke zu bringen, so dass das Wunder am Wahlabend gelang.
Geholfen haben dabei auch die vielen Zehntausende neuen Mitglieder, die in den letzten Wochen und Monaten zu uns gekommen sind. Die Linke ist mit ihnen nun eine völlig neue Partei. Etwa die Hälfte aller Mitglieder sind erst in den letzten 12 Monaten beigetreten – so eine Entwicklung gab es wohl noch nie! Und ganz viele von ihnen haben – gemeinsam mit den langjährig Aktiven – unseren Wahlkampf gestemmt. Plakate hängen, Infotische machen, Haustürgespräche führen, Brötchen schmieren und Kaffe kochen, … Dafür will ich ausdrücklich Danke sagen! Bei all` den Genoss*innen, die in meinem Wahlkreis, die in Thüringen und die bundesweit für ein so tolles Ergebnis gesorgt haben. Der Dank gilt aber natürlich auch den Millionen von Wähler*innen, die wieder in uns vertrauen. Unsere Aufgabe ist es nun, dieses Vertrauen nicht zu verspielen, sondern die Erwartungen an uns zu erfüllen!
Meine erste Woche im Bundestag erinnerte mich daran, wie ich einst die Schulbank drückte. Im Protokoll-Saal des Bundestags kamen wir „Neuen“ zusammen, um zu lernen, wie wir unsere Emails abrufen, wo wir die digitalen Sitzungsunterlagen finden und wie wir unsere künftigen Büros ins Laufen kriegen. Vom Antrag für Telefonnummern und Handy-Weiterleitungen über Formulare für Datenschutz und die Erstausstattung war alles dabei. Formulare, Formulare, Formulare. Und die Mail-Postfächer sind schon voll: Glückwunsch-Schreiben zur Wahl, erste Gesprächstermine, Interview-Anfragen und die Einladungen zu „Empfängen“, wo Lobby-Verbände ihre Interessieren platzieren wollen. Letztere Einladungen interessieren mich nur sehr selten. Wenn die Gewerkschaften einladen, die Sozialverbände rufen oder die Einrichtungen aus Thüringen für unseren Freistaat werben wollen, dann werde ich aber natürlich da sein!
Meine Büros in Berlin, Erfurt und Weimar befinden sich im Aufbau. Intensiv werden die nächsten Wochen, die ersten wichtigen Themen und Initiativen vorbereitet und die ersten Gespräche laufen, was nun alles anzupacken ist.
Mein Berliner Büro ist vorerst am besten per Mail zu erreichen: obqb.enzrybj@ohaqrfgnt.qr. Sobald es Telefonnummern und direkte Ansprechpartner*innen gibt, werde ich informieren!
Los gehts!