Ein Nachmittag in Gera

In Gera war ich gestern– bei strömendem Regen. Aber nach der lange anhaltenden Trockenheit in den vergangenen Jahren bei uns in Thüringen a bin ich für jeden Tropfen Regen einfach nur dankbar.

Beim Arbeiter-Samariter-Bund in Gera war es ja auch schön trocken und ich konnte mich von der tollen Arbeit überzeugen, die das Team von dort jeden Tag leistet. Der ASB betreut dort Kinder mit Behinderungen und das in einer wirklichen professionellen Art und Weise.

Im Anschluss ging es direkt ins „Comma“, wo ich mich den Fragen der Bürgerinnen und Bürger stellen wollte. Und auch wenn Petrus seine Eimer immer noch fleißig über uns ausgoss. Vor dem Veranstaltungsort empfing mich bereits ein halbes Dutzend Damen und Herren vor der Tür. Sie wollten mir ihre Positionen zum Thema Windkraft mitgeben und drückten mir ihre Flyer in die Hand. 

Im Saal wollten die Menschen wissen, was es denn mit all dem Ärger um „Windkraft im Wald“ auf sich hat und gerne habe ich erklärt, was Sache ist. Für die Errichtung von Windkraftanlagen gibt es genaue rechtliche Vorgaben. Zunächst mal ist die Ausweisung von Flächen Sache der regionalen Planungsgemeinschaften, also in kommunaler Hand. Und der der Aktionsplan Wald der Landesregierung hat sich dazu bekannt, Windkraftanlagen nur in geschädigten Waldflächen zu errichten und im Moment gibt es in ganz Thüringen zwei (in Worten zwei!) Windkraftanlagen im Wald.
Aber wer mehr wissen will, kann dazu einfach meinen Beitrag von vor ein paar Tagen durchlesen, wo ich dazu noch sehr viel detaillierter ausgeführt habe.

Aber abseits der Umweltthemen ging es in Gera natürlich auch um all die anderen Fragen, die die Menschen umtreiben. Und mir persönlich war es besonders wichtig hervor zu heben, dass die Gerschen, trotz all den vielen schlimmen Dingen, die man aus den Blätterwald immer so hört, vieles haben, worauf sie stolz sein dürfen. Ich will zum Beispiel nur daran erinnern, dass die Lederausstattung des Papa-Mobils und für viele Luxusautos wie Ferrari oder Lamborghini in Gera gefertigt werden. Darauf darf man stolz sein. Wo die Landesregierung helfen kann, wie zuletzt bei der GWB „Elstertal“, da werden wir das auch in Zukunft tun.
Auch die Etablierung der Dualen Hochschule ist ein Beispiel dafür, was machbar ist in dieser Stadt. Dabei ist es mir grundsätzlich einfach wichtig, dass wir endlich aufhören immer nur darauf zu schauen, was noch nicht so gut läuft, sondern, dass wir mit Stolz und Selbstbewusstsein darauf schauen, was wir bereits geschafft haben. Im Osten, in Thüringen und besonders in Gera, dieser Stadt, die einst eine der reichsten Städte in der Nation war und wie kaum eine andere von den Verwerfungen des 20. Jahrhunderts getroffen wurde, ist das einfach unfassbar wichtig, weil wir sonst die harte Arbeit zu vergessen drohen, die die Menschen hier so lange geleistet haben.