Die Arbeit geht weiter…

Gestern morgen ist unsere Delegation ein wenig müde und erschöpft aber mit einer Unmenge an Eindrücken und Erlebnissen wieder in Deutschland gelandet.

Am Freitag hatten wir zum Abschluss die Vietnamesisch-Deutsche Universität (VGU) in Ho-Chi-Minh-Stadt besucht und die Chance genutzt für den Studienstandort Thüringen zu werben. Mit unseren zehn Universitäten und Hochschulen haben wir ein unheimlich breites Angebot für Studierende und nicht nur das. Die Fragen, die es zu beantworten galt, gingen weit darüber hinaus. Es wurde auch danach gefragt, wie die Chancen für Berufsausübung und Start Ups in unserem Bundesland sind. Ich kann nur sagen: Es gibt unheimlich viele Möglichkeiten.

Am Nachmittag war dann doch auch noch ein wenig Zeit, sich einen kleinen Eindruck von der Stadt zu verschaffen. Ho-Chi-Minh-Stadt ist eine noch viel geschäftigere Stadt als Hanoi und überall sieht man die Stadt wachsen. Wir haben uns aber eher der Historie gewidmet und ein paar der wichtigsten Sehenswürdigkeiten besucht: von der Hauptpost, über die Dong Khoi Straße, die Kathedrale Notre Dame, die Oper und vieles mehr. Ein letzter emotionaler Moment wartet auf uns alle beim Besuch des Kriegsopfermuseums, in dem die Folgen des Kriegs der USA gegen Vietnam auf ganz drastische Weise gezeigt werden. Dargestellt werden der Bombenterror gegen Vietnam, die Massaker gegen die Zivilbevölkerung und die Folgen der Aktion Agent Orange, bei der ganze Landstriche chemisch verseucht wurden. Noch heute leidet Vietnam unter den Folgen aber auch viele US-Soldaten sind Opfer geworden. Das zeigt eine ganz andere Herausforderung, die das Land zu meistern hat: nicht gefundene Bomben und Minen, die heute noch Schäden anrichten, die Spätfolgen von Agent Orange auch das alles belastet die Entwicklung dieses Landes.

Übrigens 🙂 : Der Stadtführer hat lange in Nordhausen gelegt. Schachtbau Nordhausen kannter zwar nicht aber das Nordhausen „Schweinehochburg“ ist, war ihm wohl bekannt.

Was ist nun das Fazit nach einer Woche in Vietnam?

Uns wurde ungeheuer viel Interesse entgegengebracht. Die Gespräche, die wir führen konnten, waren immer sehr konkret und mit Ideen und Perspektiven verbunden. Ich glaube, dass damit beide Seiten nicht gerechnet haben. Die vietnamesische Seite war sichtlich positiv überrascht von der Menge an Besucherinnen und Besuchern aus Thüringen und von den ganz konkreten Wünschen. Wir hatten einen Plan: Wir wollen bei der Ausbildung junger Menschen aus Vietnam helfen und wir haben Unternehmen, die z.T. ganz genaue Ideen haben, was und wie sie in Vietnam investieren wollen. Für beide Seiten geht die Arbeit jetzt erst richtig los.

In Thüringen müssen wir Strukturen schaffen und entwickeln, die Unternehmen sowohl beim Thema Fachkräfte als auch Investitionen begleiten. Ich werde mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der MPK-Ost besprechen, inwieweit wir regional Kräfte bündeln können, z.B. bei dem Angebot einer Fläche in Hanoi. Vor Ort entstand die Idee, im Deutschen Haus in Ho-Chi-Minh-Stadt das Bauhaus zu präsentieren und auch daran wollen wir arbeiten und ich denke, dass es den Unternehmen auch so geht, die eine Menge Kontakte geknüpft haben, die gepflegt werden wollen.

Ja, diese Reise hat sich gelohnt und zwar für beide Seiten. Deswegen ist das auch der Ort mal denen zu danken, die im Hintergrund eine solche Reise mit über 100 Mitreisenden logistisch und inhaltlich vorzubereiten. Das ist eine riesige Herausforderung und ich bin selbst überrascht, dass das fast ohne Pannen geglückt ist. Das beginnt ja bei der Flug- und Hotelbuchung, geht über die Erarbeitung verschiedener Programme, bis hin zu Themen wie Transport vor Ort und natürlich auch Essen. Herzlichen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Staatskanzlei, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, der Landesentwicklungsgesellschaft und unserem Partner vor Ort Hanoi IEC.

Und persönlich bin ich sicher, dass ich mir noch mal die Zeit nehmen werde, um dieses spannende Land mal nur mit meiner Frau zu entdecken…