Ihr Lächeln wird bleiben – Zum Tode von Ulrike Drasdo
Am Dienstagabend verstarb Ulrike Drasdo. Zuletzt war ich ihr im vergangenen Oktober begegnet. Der Anlass war ein freudiger. Ulrike Drasdo erhielt den Thüringer Verdienstorden und wurde nicht nur für ihr künstlerisches Werk als Weberin geehrt, die ausdruckstarke Web-Kunstwerke schuf, die weit über Thüringen hinaus einen Namen haben.
Genauso wichtig bei der Entscheidung, sie zu ehren, war ihr ehrenamtliches, soziales Engagement. Ob sie mit einem Klangteppich-Projekt Kinder an die Kunst heranführte, sich für Kinder und Arme in Nepal engagierte und Geld sammelte oder mit Flüchtlingsfrauen arbeite. Ihre Arbeit und ihr Leben sah sie immer als ein Leben in, mit und für unsere Gesellschaft. Allein das machte ihr Leben und Wirken so besonders. Noch am letzten Wochenende gab sie einen Kurs für Flüchtlingsfrauen.
Ulrike Drasdo machte aus ihrer Erkrankung kein Geheimnis. Sie ging immer offen damit um, auch mit der Endlichkeit ihres Daseins. „Leben. Weben. Geben.“, so der Titel des Buches, das ihr Freundinnen und Freunde und Weggefährten widmeten und aus den Beiträgen entsteht das Bild einer großen Persönlichkeit, die sich selbst nicht so wichtig nahm und vielleicht deshalb so wichtig war.
Mich hat tief beeindruckt, dass sie trotz der Diagnose immer mit einem Lachen unterwegs war, eine Fröhlichkeit ausstrahlte, der Mut machte und Kraft ausdrückte. Kraft, Mut und Optimismus, die ihr Werk und ihr Leben prägten. Ein Beispiel für viele Menschen.
Ihre Lebensbejahung, ihre Hilfsbereitschaft und ihre freundliche, zugewandte Art berührten viele Menschen. Ulrike Drasdo war eine außergewöhnliche Frau, die nicht nur durch ihre Kunst, sondern auch durch ihre Menschlichkeit beeindruckte. Ihr Lächeln wird bleiben.