#ZukunftThüringen – Tag 12 – Von der Bleilochtalsperre nach Erfurt – (27. Juli 2017)

Heute nun also war der letzte Tag meiner Sommertour #ZukunftThüringen. Der Tag begann am Thüringer Meer im Osten Thüringens. Auf der Fahrt konnte ich schon sehen, dass die Aufbauarbeiten für das große „Sonne-Mond-Sterne“-Festival bereits im vollen Gange sind. Künstliche Straßen entstehen, ein eigener Lebensmittelmarkt, sanitäre Einrichtungen… auch eine Leistung.

Mein Weg führt mich nach Saalburg, wo der Ortsverband Apolda des Technischen Hilfswerkes am Wochenende ein Ausbildungscamp durchführt. Das THW ist eine Bundesanstalt für den Zivil- und Katastrophenschutz. Dabei sind die allermeisten Helferinnen und Helfer freiwillig für das THW tätig. Neben ihrer Arbeit, ihrem Studium, ihrer Ausbildung engagieren sie sich im Notfall, um Menschen ganz konkret zu helfen. Begrüßt werde ich durch den Landesbeauftragten des THW für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Manuel Almonzor.

Wie wichtig das ist, konnten wir auch in Thüringen in den letzten Tagen wieder erleben, als der Dauerregen hier und dort für kritische Situationen sorgte. Die Ortsgruppe aus Eisenach, die mir die größte Pumpe des Freistaates präsentierte, war gerade noch in Dena im Einsatz, um ein Kalksandsteinwerk leerzupumpen. Diese Pumpe wurde übrigens durch das Land angeschafft und wird durch das THW betrieben. Beeindruckend, welche Massen an Wasser in kurzer Zeit abgepumpt werden können, beeindruckend aber auch, wie schwer beispielsweise ein einzelnes Rohr ist, das gebraucht wird. Bis zu 60kg kann das wiegen.

Und endlich konnten mir die Kameradinnen und Kameraden des THW Apolda ihre Boote präsentieren, die ich schon oft an Land gesehen habe, aber noch nie auf dem Wasser. Also ging es in rasanter Fahrt über den See der Bleilochtalsperre, während mir die Kameraden verschiedene Manöver zeigten, u.a. die Rettung von Menschen aus dem Wasser. Da sind eben Profis unterwegs. Übrigens gilt das nicht nur für den Katastrophenschutz, sondern auch für die Rostbratwürste aus Apolda, die ich probieren durfte.

Erstaunlich viele junge Menschen interessieren sich für die Arbeit im THW und machen schon als Jugendliche mit. Das ist die beste Basis um ausreichend Nachwuchs für diese ungeheuer wichtige Aufgabe zu finden. Wichtig war den Kameradinnen und Kameraden noch, dafür zu werben, dass auch in Not, Menschen sich das Verständnis bewahren, dass nicht allen gleichzeitig geholfen werden kann. Und manchmal lässt sich auch nicht sofort helfen… Ich bin beeindruckt und kann nur nochmal Danke sagen für diese Arbeit.

Spontan lade ich auf dem Rückweg nach Erfurt die Kolleginnen und Kollegen aus der Thüringer Staatskanzlei zu einer kleinen Wanderung an einem echten Highlight des Thüringer Meeres ein, einer Wanderung am Hängesteig am Koberfelsen. Auszubildenden von Vattenfalls ist zu verdanken, dass es diesen Steig gibt, von dem man nicht nur einen herrlichen Blick hat, es ist auch beeindruckend am Felsen entlang zu gehen. Ich kann nur jedem empfehlen, der Thüringen besucht, auch hier mal vorbeizuschauen.

Zurück in Erfurt ist dann die Bereitschaftspolizei Thüringen die letzte Station auf meiner Tour. Mich begrüßt Heike Langguth, die seit Dezember 2016 die erste Frau bei der Thüringer Polizei ist, die eine Polizeibehörde leitet und ein wenig muss ich schmunzeln, ob der Debatte, die von der CDU Thüringen losgetreten wurde zur Frage, wieviel Frauen in Spitzenfunktionen der Landesverwaltung sind. Zu wenige, sage auch ich. Nur, dass nun ausgerechnet jene Partei den Zeigefinger in dieser Frage erhebt, die sich in 24 Jahren Regierungszeit nicht unbedingt als die erste Adresse der Förderung der Gleichberechtigung von Frau und Mann hervortat, finde ich schon ziemlich dreist. Das ist aber mein Thema nicht bei der Bereitschaftspolizei, sondern auch hier der Dank an die vielen Beamtinnen und Beamten, die Dienst tun, um Sportveranstaltungen, Versammlungen, Großereignisse nicht nur in Thüringen, sondern auch anderswo abzusichern. Als ich höre, dass die Beamtinnen und Beamten alle acht Wochen ein freies Wochenende garantiert bekommen, denke ich sofort an die Schlichtungsgespräche zwischen GDL und Deutscher Bahn, wo geregelte Freizeit ein wichtiges Thema war. Davon sind die Polizistinnen und Polizisten noch weit entfernt. Hamburg und Themar sind die Stichworte der vergangenen Wochen und Tage gewesen und ich betone noch mal, dass ich finde, dass die Thüringer Polizei am 15. Juli einen guten Job gemacht hat. Sie hatte ein gutes Sicherheitskonzept und hat besonnen gehandelt und reagiert. Natürlich wird auch hier aus jedem Einsatz gelernt aber mir ist auch klar, welche emotionale und physische Belastung auf den ganz überwiegend jungen Frauen und Männern im Dienst liegt. Kritik auch an Polizeieinsätzen muss erlaubt sein, auch ich hatte die die schon. Nur darf der Respekt vor jenen, die für unsere Sicherheit verantwortlich sind, dabei nicht verloren gehen.

Manchen kann und muss noch getan werden bei der Ausstattung der Polizei und wie ich lerne geht es dabei nicht immer nur um eine stärkere Bewaffnung. Viel hilfreicher kann da bei großen Einsätzen ein Toilettenwagen sein, der nun auch endlich beauftragt ist. Mit einem guten Gefühl verlasse ich die Bereitschaftspolizei aber auch mit der Zusage, mich darum zu kümmern, dass der zusätzliche Sonderurlaub von drei Tagen für die Beamtinnen und Beamten, die in Hamburg Dienst getan haben, auf keinen Fall verfällt. Den muss jede und jeder nehmen können.

Nun ist sie also vorbei meine erste Sommertour als Ministerpräsident. #ZukunftThüringen hieß das Motto der Tour. Drei Wochen war ich unterwegs habe viele innovative Unternehmen und Einrichtungen kennengelernt, tolle Ideen und Produkte wurden mir präsentiert, die die Zukunft unseres Landes sichern werden und auch viele Arbeitsplätze. Ich bin auf Menschen getroffen, die nach vorn denken und mit viel Mut und Tatendrang, Dinge bewegen, die völlig unbeweglich schienen. Sie sanieren Schlösser und hauchen ihnen neues Leben ein, sie kümmern sich um Kinder und Jugendliche und sie sind für unser Gemeinwesen da. Ich habe diejenigen besucht, die für uns alle im öffentlichen Dienst arbeiten im Krankenhaus, der Bibliothek oder der Polizei. Auch sie haben sich aufgemacht, die Zukunft unseres Landes zu gestalten und manche Herausforderung dabei kreativ zu meistern. Nicht zuletzt habe ich viele tolle Destinationen entdeckt, die es zu besuchen lohnt. Thüringen ist unschätzbar reich an Kultur, Natur und Geschichte. Ich bedanke mich bei jenen, die mir die Türen ihrer Unternehmen, Einrichtungen, Vereine und Behörden geöffnet haben, für die vielen Tassen Kaffee, die tolle Bewirtung, die spannenden Eindrücke und Gespräche, aus denen ich viel mitnehmen werde und nicht zuletzt bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die all das organisiert und auf die Beine gestellt haben.

Ich verabschiede mich nun in den Sommerurlaub. Niemand muss befürchten, dass ich gänzlich abtauche aber ich werde die Zeit ohne Termindruck genießen, durch die Thüringer Natur wandern und endlich wieder viel Zeit mit meiner Frau und auch mit Attila verbringen.

Und natürlich wünsche ich auch allen Thüringerinnen und Thüringern und allen anderen auch noch einen tollen Sommer!