Thüringen – ein Land mit grün und blau

Im Alltag eines Ministerpräsidenten gibt es Termine, die immer wiederkehren. Manche sind weniger angenehm, andere machen Freude und Spaß.
Die Internationale Grüne Woche ist ein solcher Termin. Immer im Januar laden Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie zu einer großen Leistungsschau nach Berlin ein. Jeder, der diese Messe schon mal besucht hat, wird beeindruckt sein, von der Vielfalt, die den Besucherinnen und Besuchern geboten wird.
Natürlich ist es für mich selbstverständlich, dass ich der Messe und insbesondere den Ausstellern aus Thüringen einen Besuch abstatte. Die Internationale Grüne Woche ist dabei eben auch eine Gelegenheit für unseren Freistaat zu werben, für das Grüne: Wälder, Berge, Wiesen, ebenso wie für das Blaue, etwa das Thüringer Meer und den so oft strahlend blauen Himmel. Aber natürlich geht es auch um die hohe Bedeutung von Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie für Thüringen.
Mit etwa 320 Betrieben, über 18.000 Beschäftigten und einem Umsatz von vier Milliarden Euro ist die Ernährungsbranche einer der wichtigsten Thüringer Wirtschaftszweige. Dabei war 2016 kein einfaches Jahr für die Thüringer Landwirtschaft. So gingen die Erzeugerpreise bei der Milch auf ein Niveau zurück, das für viele Landwirte existenzbedrohend war. Zwar hat sich die Lage inzwischen gebessert aber noch immer gilt, dass wir von Preisen, die der Qualität des Produktes Milch gerecht werden, weit entfernt sind.
Und ich kann nur wiederholen: Wir alle haben da eine Verantwortung. Ich werbe dafür, regional und qualitativ hochwertige Produkte zu kaufen. Deswegen freue ich mich, dass so viele regionale Anbieter in Berlin präsent. Wer beispielsweise die Seit der Thüringer Direktvermarkter besucht, wird überrascht sein, wie viele Anbieter es gibt, die gleich um die Ecke und ganz direkt ihre Produkte anbieten. (http://thueringer-direktvermarkter.de/index.php?id=103 )
Auch in diesem Jahr haben wieder Tausende für gesundes Essen, eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und fairen Handel demonstriert. Das finde ich gut. Ich kann nur sagen, dass ich unsere kleinen und großen regionalen Betriebe unterstütze, die eben auch einen Blick für das Dorf, in dem sie produzieren haben, die die örtliche Gemeinschaft unterstützen. Das kann kein Agrarkonzern, der mal eben vorbeikommt sät, düngt, erntet und wieder verschwindet.
Und so habe viel gesehen, viele Gespräche geführt und war zwar am Ende meines Besuches auch ein bisschen erschöpft, werde aber gern im kommenden Jahr wiederkommen und für Thüringer Landwirtschaft und ihre Produkte werben.