Ein Wunschtraum

Auf dem Weg nach Suhl schnell einige Zeilen fürs Tagebuch: Gestern waren Infrastrukturministerin Birgit Keller und ich in Nordhausen zum Handball Champions League Spiel des Thüringer HC. Das war ziemlich aufregend doch am Ende hat es leider für unsere Frauen nicht ganz gereicht. Aber es war ein faires Spiel gegen die Mannschaft aus Wolgograd. Da unsere Gäste aus Russland kamen, habe ich überlegt, warum es nicht immer so friedlich zugehen kann, wie beim Handball. Das Geld, das in die Rüstung gesteckt werden soll, würde ich viel lieber für Sportstätten (die Halle in Nordhausen hätte es dringend nötig) und für Trainerinnen und Trainer ausgeben. Da hätten wir alle mehr davon. Trotzdem bleibt es mindestens auf mittlere Sicht – das muss ich zugeben – nur ein Wunschtraum.

In Thüringen bemühen wir uns aber wenigstens unseren Teil zur Völkerverständigung und zum solidarischen Miteinander beizutragen. Deshalb hat es mich auch gefreut, dass am Samstag so viele Menschen nach Weimar gekommen sind, um gegen alte und neue Nazis und deren sogenannten Trauermarsch zu protestieren. Das war ein gutes und wichtiges Signal.

In meiner Rede vor den Demonstranten konnte ich gleich meine Erfahrungen vom Besuch der Mitteldeutschen Handwerksmesse am Samstagvormittag berichten. Dort traf ich nämlich den stellvertretenden Bundesvorsitzenden vom Zentralverband des deutschen Handwerks. Der erzählte mir von einer Kampagne, mit der das Handwerk um Auszubildende wirbt. Dazu lautet der Werbespruch sinngemäß: Es ist nicht wichtig wo Du herkommst, sondern wo Du hinwillst. Das finde ich ein sehr gutes Motto und der Vertreter des Handwerksverbandes erklärte mir, dass damit explizit auch Menschen gemeint sind, die aus dem Ausland zu uns kommen. So soll das sein.