Von der Kurklinik über den Kuhstall ins Druckzentrum
Gestern habe ich den zweiten Weihnachtsfeiertag genutzt, um bei einigen Menschen vorbeizuschauen, die über die Feiertage arbeiten. Es wird zu leicht übersehen, dass wir die Festtage so ruhig und genussvoll verbringen können, weil andere zu dieser Zeit eben keine Pause einlegen. Als erstes ging es am Vormittag nach Bad Sulza, wo ich die Beschäftigten der Toskana Therme, des Hotels an der Therme und des Klinikzentrums besuchte. In den verschiedenen Bereichen wie Küche, Restaurant, Reinigung, Wellnesspark, Haustechnik und Pflegedienst traf ich dabei auch auf Kolleginnen und Kollegen aus Polen, Ungarn und der Westukraine.
Zwischen Bad Sulza und Lwiw gibt es beispielsweise eine Hotelfachschulkooperation. Es ist schön zu sehen, dass Menschen aus vielen Ländern zu uns kommen, um hier zu arbeiten. Wir brauchen Zuzug, wenn wir für die Zukunft gewappnet sein wollen. Und es ist beeindruckend, wie gut die Deutschkenntnisse schon im zweiten Lehrjahr sind. Da steckt viel Wissbegier dahinter. Meine Anerkennung gilt aber allen, die während der Feiertage arbeiten, es war mir ein besonderes Bedürfnis, wenigstens einigen von ihnen stellvertretend mal Danke zu sagen.
Das gleiche gilt für die vielen Agrarbetriebe in Thüringen. Gestern Nachmittag war ich bei der Agrarprodukte Großfahner eG, denn auch über Weihnachten muss gemolken, gefüttert und gepflegt werden werden. Und auch an Feiertagen kommen Kälbchen zur Welt, die natürlich besonders versorgt werden müssen.
Der Tag endete gestern im Druckzentrum der Zeitungsgruppe Thüringen in Erfurt-Bindersleben. Geschäftsführerin Inga Scholz und Produktionsleiter Jens Köhler zeigten mir, wie fleißig auch hier die Menschen zum Feiertag arbeiten, damit heute früh wieder alle eine Zeitung in der Hand haben.
In der großen Versandhalle kam eine Mitarbeiterin ganz freudig auf mich zu und begrüßte mich sehr herzlich. Dann erklärte sie mir, dass sie vor 24 Jahren eine Betriebsratsschulung bei mir mitgemacht hatte. Ich konnte mich sogar erinnern, dass ich mal Kolleginnen von der Zeitung bei mir hatte, denn damals war ja die Umbruchzeit, als noch nicht klar war, welche Branche sich welcher Gewerkschaft zuordnet. Später war dann die IG Medien für diesen Bereich zuständig, nicht mehr die HBV.
Über den Inhalt der Zeitung, die da gestern Abend angedruckt wurde, konnte ich mich übrigens auch freuen, denn Rot-Rot-Grün war sehr gut vertreten. Über Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee war ein großer Artikel drin, von mir gab es das „Domplatz-Interview“ in der Wochenendbeilage und Umweltministerin Anja Siegesmund wurde sogar als „Thüringerin des Jahres“ vorgestellt – herzlichen Glückwunsch! 🙂