Durchsichtiges Landeswappen
Gestern Vormittag war ich im MDR-Landesfunkhaus zur Aufzeichnung meiner ersten Neujahrsansprache als Ministerpräsident. Vorher war mir gesagt worden, dass ich nichts Blaues anziehen darf, weil ich im Studio – der sogenannten Bluebox – sonst durchsichtig wäre. Auf dem blauen Hintergrund bzw. auf allem, was blau ist, wird nämlich für die Zuschauer ein Foto der Staatskanzlei eingeblendet. Schwarzer Anzug, weißes Hemd und dunkelrote Krawatte – da sollte nichts schiefgehen, hab ich mir gedacht. Woran ich nicht gedacht hatte, war das kleine Thüringenwappen am Revers meines Sakko, bei dem der Hintergrund bekanntlich blau ist. Also musste ich es abmachen und kann jetzt nur hoffen, dass ich auch so als Thüringer Ministerpräsident zu erkennen bin. 😉 Gesendet wird die Ansprache übrigens am Abend des 1. Januar nach dem Thüringen-Journal im MDR Fernsehen.
Nach dem Termin im Landesfunkhaus ging es ins Büro in der Staatskanzlei, wo wieder einige Mappen zum Durchsehen und Abarbeiten auf mich warteten. Außerdem war ich mit einer Journalistin von der DPA zum Interview verabredet. Dabei sprachen wir quasi über Gott und die Welt bzw. etwas konkreter: über den Papst, die Bund-Länder Finanzbeziehungen und den ersten Monat der rot-rot-grünen Landesregierung. 🙂
Bezüglich des Papstes verschickte DPA ja heute schon die Meldung, dass ich mich als „Papst-Fan geoutet“ habe. Es stimmt, dass ich sehr beeindruckt davon bin, wie sehr sich Papst Franziskus weltweit für soziale Gerechtigkeit einsetzt. Und ich fand auch sehr gut, wie er mit seinem Besuch bei Flüchtlingen in Lampedusa uns allen in Europa gezeigt hat, wovor niemand die Augen verschließen darf. Deswegen würde es mich auch freuen, wenn sich irgendwann die Möglichkeit ergeben würde, diesen beeindruckenden Menschen, persönlich kennenzulernen.