Wie war das 2009?

Was ist schöner als Wahlkampf, wo einem viele Leute sagen, dass sie uns eine gute Regierungsarbeit zutrauen? Das ist ganz einfach: Wahlkampf, wo einem viele Leute sagen, wie zufrieden sie mit der Arbeit unserer Mandatsträger sind. So wie heute, als ich im Landkreis Nordhausen unterwegs war und ich in Gesprächen immer wieder zu hören bekam, was für eine gute Arbeit unsere Landrätin Birgit Keller macht. Überhaupt bin ich richtig stolz auf unsere Landrätinnen – neben Birgit noch Michaele Sojka und Petra Enders – und natürlich auf Katja Wolf, die Oberbürgermeisterin von Eisenach. Ich weiß es ist oft auch schwierig, aber Ihr macht einen sehr guten Job!

Heute musste ich aber auch an den Wahlkampf von vor fünf Jahren denken. Im Vergleich dazu geht es dieses Mal wirklich gesittet zu. Die letzten beiden Wochen gab es nicht mal mehr Beleidigungen. 😉 Vor fünf Jahren hat es nicht nur die Junge Union mit einer inzwischen schon legendären „Stoppt Ramelow“ Kampagne gegen mich versucht, sondern es gab auch noch ein Projekt namens „Tolles Thüringen“. Das war eine Internetseite und eine einmalig erschienene kostenlose Zeitschrift, die sich als unabhängig ausgab, tatsächlich aber so viel CDU-Werbung enthielt, dass es wirklich jedem und jeder komisch vorkommen musste.

Im Tagebuch vom 20. August 2009 habe ich über diese seltsame Masche geschrieben. Ich glaube auch, dass der CDU das damals eher geschadet als genützt hat, denn die Leute lassen sich doch mit so einem Hochglanzmagazin nicht reinlegen. Nun hat heute das Magazin Stern online gemeldet, dass nach seinen Recherchen ein Unternehmer für diese Zeitschrift verantwortlich war. Laut Stern wollte er damit die CDU unterstützen und rechnete im Gegenzug mit 40 Millionen Euro Fördergeldern für einen Klinkneubau.

Es ist klar, dass die Sache fünf Jahre her ist und nicht direkt etwas mit der aktuellen Landesregierung zu tun hat. Aber es sollte genauso klar sein, dass hier jetzt viele Fragen offen sind, die geklärt werden müssen, denn es stehen schwere Vorwürfe im Raum. Und Akteure von damals, die heute noch politische Verantwortung tragen, sind nun besonders gefragt, für hundertprozentige Aufklärung zu sorgen.