Viel zu gewinnen

Die Wahlkampftour führte mich heute an die Talsperre in Zeulenroda, wo mir mal wieder deutlich wurde, wie viel Potential gerade in der Tourismusentwicklung für uns liegt. Wir haben hier in Thüringen so schöne Ecken, die den Vergleich mit Top-Ferienregionen im Rest Deutschlands nicht scheuen müssen. Bis jetzt hat sich aber keine Landesregierung konsequent darum gekümmert. Dabei haben wir so viel zu gewinnen. Gemeinsam mit einem nachhaltigen Mobilitätsprogramm, also einer Verbesserung des ÖPNVs mit einem Verkehrsverbund für ganz Thüringen, einem einfachen Ticketsystem für Bus und Bahn und wirklich guter Werbung dafür, lassen sich Gegenden beleben, in denen jetzt jedes fünfte Haus leersteht.

Beim Thema ÖPNV muss ich natürlich auch an Gera und die heutigen Meldungen über einen möglichen Stellenabbau bei den Verkehrsbetrieben denken. Am Nachmittag kam ja dann die Mitteilung, dass Finanzminister Voss der Stadt Gera zusätzliches Geld zur Verfügung stellen will. Um welche Summe es dabei geht, kann er erst morgen sagen, wenn er in seinem Büro noch mal nachgefragt hat. Dass wir in knapp drei Wochen Landtagswahlen haben, spielt dabei bestimmt überhaupt keine Rolle …

Kurz bevor die Geraer Stadtwerke Insolvenz angemeldet haben, war es der Noch-Landesregierung nicht möglich, etwas zu unternehmen. Am Rande der Landtagssitzung habe ich damals Frau Lieberknecht und Innenminister Geibert um Hilfe für die Stadt gebeten, aber es gab keine Bewegung. Dann hat man die Stadtwerke in die Insolvenz gehen lassen und das wirklich Schlimme daran ist, dass dadurch das Vertrauen in alle Thüringer Stadtwerke zerstört ist. Die neue Landesregierung – egal ob wir daran mitwirken oder nicht – muss dieses Vertrauen unbedingt wieder aufbauen, denn letztlich ist es eine Gefährdung der Demokratie, wenn kommunale Unternehmen in Konkurs gehen.

Noch zu einem völlig anderen Thema: Die Ice Bucket Challenge. Da habe ich ja auch drei Leute nominiert, in der Hoffnung, dass von denen auch eine Spende für die ALS-Stiftung kommt. Das hat zwei Mal gut funktioniert – einmal leider nicht. Mein Nominierter Paul-Josef Raue, der TA-Chefredakteur schrieb mir bei Twitter: „Sie können mich nicht einladen: Ich bin Journalist, kein Wahlkämpfer. Ich kämpfe weder für Sie noch für andere“  Das lass ich mal so stehen.