Like a Rolling Stone
Seit gestern kann ich mich wieder wie ein echter Rockstar fühlen, denn unsere Wahlkampftour hat begonnen und ich bin jeden Tag in einer anderen Stadt. Gut, ich verzichte im Sinne des Wahlerfolges gerne gänzlich darauf zu singen und Stadien fülle ich auch nicht gerade, aber unsere kleine mobile Bühne ist genau richtig. Sie gibt mir nämlich auch die Möglichkeit mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu beantworten und unsere politischen Vorhaben zu erklären.
Viele Fragen gab es auch gestern Abend in Jena beim „TLZ Wahl-Talk“, wo mich TLZ-Chefredakteur Bernd Hilder und sein Stellvertreter Hartmut Kaczmarek quasi öffentlich interviewten. Das war eine wirklich spannende Sache, denn sonst ist es ja eigentlich immer so, dass ich entweder alleine auf der Bühne stehe – da geht es eher nicht kontrovers zu – oder ich sitze in einer Podiumsdiskussion und kann unsere Position nur in wenigen Worten beschreiben. Gestern war es aber so, dass es inhaltlich zu Sache ging, auch schwierige Themen angesprochen wurden und ich die Gelegenheit bekam, auf diese ausführlich zu antworten. Danke an die TLZ für diese Veranstaltung!
Bei der Thüringer Allgemeinen habe ich dagegen noch keinen Grund mich zu bedanken. Erst wurde ich letzte Woche gefragt, ob ich mal Zeit für ein Gespräch hätte, es sei aber nicht dringend. Also hab ich die Sache meinem Büro übergeben. Dann stand zwei Tage später plötzlich in der Zeitung, ich hätte ja keine Zeit für einen Interviewtermin gehabt. Nun habe ich gestern mit zwei Redakteuren der TA in meinem Büro geredet – auf dem Foto zum gestrigen Tagebuch sind sie beim Durchstöbern meiner alten Kalender zu sehen – und was steht heute als Begleittext zu Teil 2 meiner „Biographie“ auf der TA-Webseite? „Bodo Ramelow selber hatte keine Zeit für ein Gespräch über sein Leben.“ Hallo???
So richtig ärgern kann ich mich darüber aber nicht, weil dieses Verhalten der Redakteure mir viel ungeahnte Unterstützung einbringt. Drei Unternehmer_innen haben sich gestern bei mir gemeldet. Die erste hat mir gesagt, dass sie ein LINKE-Großflächenplakat gespendet hat, dass direkt vor ihrer Firma aufgestellt wird. Der zweite hat angekündigt eine Großfläche zu spenden, aber nicht vor seiner Firma, sondern direkt vor dem Sitz der Thüringer Allgemeinen in Erfurt. 🙂 Und der dritte – Klaus-Dieter Böhm, Inhaber der Toskana-Therme in Bad Sulza – hat einen Leserbrief geschrieben, den er uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat. Vielleicht sollte ich der TA doch dankbar sein. 😉