125. Geburtstag von Willi Münzenberg
Willi Münzenberg war, wie ich finde, einer der großen Erfurter Bürger. Leider wurde er völlig vergessen. Lange Zeit totgeschwiegen und viel zu wenig gewürdigt worden. Daher sind wir gestern, zu seinem 125. Geburtstag, zusammen an die Stelle an der sein Geburtshaus stand gegangen, um ihm zu gedenken.
Über den Donnerstag verteilt gab es drei größere Pressetermine. Mit Antenne Thüringen hatte ich eine längere Produkion, bei der es auch menschelt. Lustiges und hintergründiges wurde abgefragt. Die von Antenne charmant bekannte Art hat mich mit dem Interview für eine Stunde kurzweilig gebunden. Mit der Frankfurter Rundschau habe ich anschließend über Perspektiven von rot-rot oder rot-rot-grün zu reden.
Dann mit dem Tagesspiegel habe ich mich sehr intensiv über Bischofferode ausgetauscht. Dort wird einen größeren Bericht geben, der am Montag erscheinen soll. Dabei ging es um Fragen, die mit dem Arbeitskampf von Bischofferode zusammenhängen. Da musste ich nochmal tief in meine Erinnerungen zurück gehen um zu erläutern, wie damals alles passiert ist und wie die Dinge gelaufen sind.
Am Ende des Tages sind wir dann nach Ostthüringen aufgebrochen, um Direktvermarkter zu treffen. Personen die in ihren Betrieben landwirtschaftliche Produktion betreiben, die sie dann auch unmitelbar an Endkunden verkaufen. Von ihnen habe ich mir einiges an Sorgen angehört.
Sie erzeugen hochqualittätive Produkte, selbstgezogene Tiere, selbstgebackenes Brot, aus eigenem Korn und Wurstwaren in jeder Form. Die Unternehmer haben mir erklärt, wie oft ihnen Knüppel zwischen die Beine geworfen wird.
Für mich ist völlig unverständlich, dass ein hochmodern ausgestatteter Betrieb in Thüringen keine Hausschlachtungen durchführen darf. Wenn die hygienischen Bedingungen stimmen und das Fleisch überprüft wird, weiß ich nicht was dem entgegen steht.
Wenn aber die Betriebe in der Region keinen Schlachter finden und die Tiere bis nach Hof oder Coburg gefahren werden müssen, dann stimmt meines Erachtens etwas nicht. Darüber wird nochmal zu reden sein, weil ich mir Selbstvermarktung wünsche würde.
Heute war ich dann einen Großteil des Tages auf der Halde und im Schacht von Menteroda unterwegs. Ich hatte vor einiger Zeit den Bergleuten und dem Haldenbetrieb von Menteroda versprochen sie zu besuchen. Für mich war spannend zu sehen, dass z.B. allein mit der Abdeckung der Halde der Salzlaugenaustritt von 500m² am Tag auf 200m² jetzt schon reduziert worden ist. Ein riesiger Umweltgewinn. Trotzdem gibt es noch viele Probleme. Was ich nicht verstehe ist, dass alles über eine private Gesellschaft gemacht wird und Land und Bund müssen nichts extra zuzahlen. Warum ist es da nicht möglich die Betriebsbetreuung und die Aufsichtsführung aus einer Hand vorzunehmen?
Der Abend endet im ehemaligen Schachtbetrieb, wo 50 Bürger und ehemalige Bergleute anwesend waren, um mit mir über das Thema Kali Landtasgwahlen zu reden.