Würdigung für die Erinnerung
Mittwochnachmittag war ich auf dem Erfurter Petersberg und habe an einer Gedenkstunde teilgenommen. Zwanzig Orte in Thüringen wurden anlässlich von zwanzig Jahren Thüringer Verfassung gewürdigt und dazu wurde das Denkmal des unbekannten Wehrmachtsdeserteurs ausgesucht und mit einer Plakette geehrt. Die Laudatio hielt dazu der Justizminister Holger Poppenhäger (SPD).
Für mich ist das auch eine persönliche Würdigung, denn als Vorsitzender des Kulturvereins „Mauernbrechen“ war ich der offizielle Bauherr des Denkmals. Es war ja ein Bündnis aus mehreren Gewerkschaften, von Pfarrern, Künstlern und Friedensfreunden. Aber unser Verein war für das Geldsammeln, die Bauanträge, für die Kaufverträge für den Lokomotivenschrott usw. verantwortlich. Besonderer Dank gilt dem Künstler Thomas Nikolai der das Denkmal gestaltet hat. Dank gilt den Auszubildenden und den Gesellen des DB-Ausbesserungswerkes Erfurt, die alle weiteren Steelen geschweißt haben. Und eine tiefe Verneigung vor meinem leider viel zu früh Verstorbenen Freund und Kollegen Matthias Freitag, der als Landesvorsitzender der Thüringer Eisenbahngewerkschaft das alles ermöglicht hat.
Gewürdigt werden damit auch Julika Bürgin und Angelo Luzifero, ohne diese beiden gäbe es das Denkmal gar nicht. Ein ganz besonderer Förderer war auch Herr Walter, immer still und solidarisch, und vor allem wirksam. Und natürlich danke ich Pfarrer Martin Rambow und Birgit Kummer, die unseren bunten Haufen zusammengehalten haben und uns immer wieder ermutigt haben weiter zu machen. Denn die Gegner waren laut und gewichtig. Die Methoden, um es zu verhindern waren perfide und zwei Jahre durchzuhalten und 80.000 DM zusammenzubekommen ohne Steuergeld, Fördergelder oder Staatsgeld war wirklich nicht einfach. Das war alles eine großartige Leistung und die Einwohner Erfurts haben uns immer ermutigt und unterstützt. Ohne diese große öffentliche Unterstützung wäre es nicht zu dem geworden, was nun im Herzen der Stadt angekommen ist.