Erst „Kein Kommentar“, dann bisschen schlimm und dann endlich doch reagiert

Eigentlich wollte ich ja am Freitag im Tagebuch über einen exotischen Besuch in Göttingen schreiben. Dann kam der Elefantenmörder aus dem Umweltministerium und alles war über den Haufen geworfen. Die letzten drei Tage habe ich mehrfach darauf gedrungen, dass der Minister hier reagiert und sich nicht mit einem „Kein Kommentar“ versucht aus der Affäre zu ziehen. Viele tausend Reaktionen im Netz haben gezeigt, dass es einfach als zutiefst abscheulich empfunden wird, was der Beamte da getan hat.

Jetzt hat Umweltminister Reinholz heute erst erklärt, dass er es doch auch ein bisschen schlimm findet, aber nichts machen könne und dann hat er seinen Spitzenbeamten ein paar Stunden später doch versetzt – auf eine andere Spitzenposition. Das ist nicht befriedigend, aber wenigstens ist der Mann erst einmal nicht mehr im Ministerium tätig.

Aber zu Göttingen: Dort war ich am Donnerstag von Prof. Franz Walter zu einem Seminar an der Uni eingeladen. Walter hat dort in diesem Semester einen Kurs über DIE LINKE angeboten und wollte seinen Studierenden zum Abschluss mal noch einen richtigen Linken zeigen. 😉 Die Diskussion war gut, lustig war aber der Weg zum Seminarraum. Als ich in Göttingen an der Uni angekommen bin, habe ich festgestellt, dass die ganze Uni die gleiche Hausnummer hat und ich damit nicht ans Ziel komme. Also habe ich einen Bürger gefragt, wo es zum Institut für Demokratieforschung geht. Die Antwort war nicht die, die ich erwartet hatte: „Was? Solche Exoten haben wir hier?“

Demokratieforschung als exotisches Fach – das ist doch irgendwie bezeichnend. Andererseits ist es mir tausendmal lieber als Ministeriumsbeamte, deren Auseinandersetzung mit Exotik darin besteht, exotische Tiere abzuschießen.