Maskiertes Aufeinandertreffen mit der amtierenden Ministerpräsidentin

Am Wochenende ging es von einem Termin zum nächsten. Erst am Samstagvormittag eine Geburtstagsfeier, dann weiter in die Gedenkstätte „Topf & Söhne“, wo zum ersten Mal der Jochen-Bock-Preis für Zivilcourage verliehen wurde. Die Ehrung bekamen der ehemalige Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde, Wolfgang Nossen, die Auschwitz-Überlebende Eva Pustzai und Karl Metzner, der als Jugendlicher gemeinsam mit Jochen Bock Flugblätter gegen das Nazi-Regime verteilt hatte. Jochen Bock starb damals an den Folgen seiner Inhaftierung.

Nach der Preisverleihung in der Gedenkstätte machte ich mich auf den Weg zum Erfurter Bahnhofsvorplatz zur Demo für einen menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen. Es ist kein gutes Zeichen, dass eine solche Demonstration überhaupt nötig ist. Wenn ich daran denke, wie schwer es war, der Landesregierung auch nur einen kurzen Winterabschiebestopp für Sinti und Roma abzuringen, dann sind wir momentan sehr weit entfernt von einer Willkommenskultur. Dabei brauchen wir die so dringend.

Samstagabend ging es dann zur Aufzeichnung der MDR-Faschingssendung in die Messehalle. Ich habe mich bewusst gegen ein Stubentiger-Kostüm entschieden. 😉 Die beste aller Ehefrauen und ich haben lieber auf unsere venezianischen Masken zurückgegriffen. Danke an Dirk Adams von den Grünen, der die Verkleidung im Bild festgehalten hat.

Frau Lieberknecht, die amtierende Ministerpräsidentin, war auch bei der Faschingsgala dabei, Politik blieb aber am Samstagabend mal außen vor. Ein bisschen schade war das aber insofern, dass mich schon mal interessieren würde, was nun aus der Chefsache Schloss Reinhardsbrunn wird. Da gab es jetzt wieder Schlagzeilen, dass die Ermittlungen ausgeweitet wurden. Es wäre allerdings höchste Zeit, mal bis zu dem Punkt zu kommen, dass endlich etwas am Schloss gemacht werden kann. Dieses einzigartige Kulturdenkmal verfällt immer weiter und nichts passiert.