Elefant ohne Trophäenbegrenzung! Nur 43.100 US-Dollar!
+++UPDATE+++ Laut MDR Thüringen hat der Chef des Elefantenjägers, CDU-Umweltminister Jürgen Reinholz heute nachmittag erklärt, er wolle keinen Kommentar zu der Sache abgeben und das intern klären. Meine Einschätzung: Das funktioniert so nicht. Natürlich muss der Minister öffentlich dazu Stellung nehmen, wenn einer seiner engsten Mitarbeiter einen Elefanten erschießt und damit Artenschutz ad absurdum führt. Es ist keine Privatangelegenheit, die man „unter Männern“ klärt oder gar kollegial als Jagdkumpane! +++UPDATE+++
Das Internet hat seine Abgründe. Einer davon ist die Seite eines Reiseveranstalters, auf der es eine Bildergalerie gibt, wo Männer neben von ihnen getöteten Elefanten posieren. Auf der gleichen Seite findet sich auch noch ein kleiner Reisekatalog aus dem Jahr 2011 mit dem Titel „Jagen in Botswana“. Dort wird die Jagd auf einen Elefanten in Botswana für 43.100 US-Dollar angeboten, also für ca. 30.000 Euro. Für das Jahr 2014 wird man dieses Angebot zum Glück nicht mehr finden, denn seit Jahresbeginn ist die touristische Elefantenjagd endlich auch in Botswana verboten.
Im Dezember 2013, kurz vor Inkrafttreten des Verbots, hat ein Abteilungsleiter aus dem Thüringer Umweltministerium die letzte Chance genutzt. Er ist nach Botswana gefahren und hat einen Elefanten erschossen.
Nach seiner Rückkehr hat er über das Intranet des Ministeriums genau solche Bilder verschickt, wie sie auf der Seite des Reiseanbieters zu finden sind. Ich weiß nicht, ob der Beamte seine Reise über diesen Anbieter gebucht hat und was er dafür bezahlt hat. Es ist aber auch egal, selbst wenn er den Tod des Dickhäuters zum Schnäppchenpreis gebucht hat. Der Abschuss eines derart bedrohten Tieres ist eine moralische Verfehlung sondergleichen.
Nach meiner Auffassung muss dieser Mann seinen Posten im Ministerium räumen. Er ist an verantwortlicher Stelle in dem Haus, das für Tier- und Artenschutz zuständig ist. Wenn er selbst diesen Schritt nicht geht, muss Minister Reinholz die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Der Beamte, der in den letzten zehn Jahren schon für verschiedene CDU-Ministerien an leitender Stelle tätig war, ist eine Zumutung für alle Tierschützer im Land und auch für alle Jäger, deren guten Ruf er gleich mit ruiniert.