Zeitökonomisches Kilometerfressen
Manchmal ist es die Wichtigkeit der Personen, die miteinander reden, die einen zu Terminen veranlassen, die man unter zeitökonomischen Gesichtspunkten nicht machen würde. Nach meinem Urlaub durfte ich gleich mit so einem Hammerritt starten und die Woche wird so weiter gehen. Erfurt-Berlin sind mit 3 Stunden Fahrt geplant, tatsächlich waren es 4,5 Stunden hin und 3,5 Stunden zurück für eine Stunde Gespräch mit den beiden Parteivorsitzenden und dem Bundesgeschäftsführer.
Da es sich nicht anders einrichten ließ und im Moment alle im Wahlkampf gefordert sind, habe ich mein Büro kurzerhand ins Auto verlegt und konnte so viele der Themen die sich im Laufe des Tages abspielten auch von dort elektronisch kommentieren.
Die Krönung des Tages war der Auftritt von Herr Pofalla. Nun wissen wir das Deutsche Geheimdienst nichts gemacht haben. Zumindest nichts was verwerflich wäre. Das sagt jedenfalls Herr Pofalla und er beruft sich damit auf die amerikanischen und englischen Geheimdienste. Ich weiß manchmal nicht, wo Politik beginnt und Satire aufhört oder umgekehrt. Mein Gespräch in Berlin allerdings war unter zeitökonomischen Gesichtspunkten sehr effizient und dafür hat sich die Fahrt dann doch gelohnt. Manche Dinge müssen Auge in Auge besprochen werden und das nicht nur weil „Big Brother ist watching us“, sondern weil man das Gefühl haben muss am gemeinsamen Strang zu ziehen.
Bis spät in die Nacht habe ich mich dann noch um die gemeinsame Erklärung gekümmert. Ich freue mich, dass über Fraktions- und Religionsgrenzen hinweg die Akteure einen Aufruf folgen und so Antimuslimischer und antisemitischer Hetze entgegentreten.
Nun heißt es am Samstag Gesicht zeigen! Bitter geht es mir „Kauft nicht bei Juden“ durch den Kopf, wenn Nazis sich vor muslimische Geschäfte stellen und vor dem Kauf von deren Waren warnen.