Wasser kann man nicht bekämpfen …

… man muss damit leben. So habe ich es gelernt, als die Feier zu meinem sechsten Geburtstag wegen der Hamburger Sturmflut ausfallen musste. Als wir heute unsere Landrätin Michaele Sojka im Altenburger Land besuchen, muss ich an diese Worte denken. Eigentlich sollte es einfach der erste Tag meiner Info-Tour durch einige Thüringer Kommunen sein, aber es wurde ein Besuch in einer der am stärksten vom Hochwasser betroffenen Regionen Thüringens.

So begann der Tag dann auch mit einem kurzen Besuch im Katastrophenschutzstab des Landratsamtes. Michaele informierte uns über die angelaufenen Maßnahmen und die Entscheidungen, die getroffen werden mussten. Dabei überlegen wir auch, warum die betroffenen Kreise teilweise so unterschiedlich agieren und wie sich wichtige Infos am besten und am schnellsten verbreiten lassen. Wie sich gezeigt hat, spielen auch die sozialen Netzwerke hier eine große Rolle. Da stellt sich allerdings die Frage, wie man diese noch koordinierter einsetzen könnte.

Noch koordinierter könnte auch das Handeln der Landesregierung sein. Im Moment sieht es für mich eher nach einem Zuständigkeitsgerangel aus. Als ich eine Anfrage an den Innenminister stelle, sagt der mir, er könne nur über die Arbeit der Polizei Auskunft geben. Daneben ist wohl der Umweltminister für einige Punkte zuständig, aber die Frage, ob Kinder in die Schule gehen müssen und wer sie dort wie beschäftigt, muss wiederum im Bildungsministerium geklärt werden. Aber wer koordiniert denn nun die Hochwassermaßnahmen für die Landesregierung? Da besteht Verbesserungsbedarf und den werden wir im Landtag thematisieren.

Der Besuch im Altenburger Land war in vielen Punkten sehr bedrückend. In Meuselwitz waren wir in einer Regelschule, in der das Wasser steht. Der Schulleiter berichtet uns, dass es 2002 genauso war. Deshalb wurde hinterher beschlossen, dass eine Hochwasserschutzmauer gebaut wird. Alles wurde genau geplant – nur gebaut wurde die Mauer am Ende nicht. Die Verantwortlichen vom Land meinten, es sei doch zu unwahrscheinlich, dass bald wieder solch eine Katastrophe eintrete. Es ist eben so eine Sache mit der Wahrscheinlichkeit – jetzt stehen die Computerserver der Schule unter Wasser, der Gesamtschaden ist noch nicht absehbar.

Ein paar Bilder vom Tag gibt es auf meiner Facebook-Seite.