Andere Städte, andere Sorgen
Zurück an meinem Landtagsschreibtisch will ich noch ein paar Sätze zu meinem letzten Tour-Tag gestern nachliefern. Es ging diesmal in Richtung Westen, nach Eisenach. Und auch da hatte ich das Vergnügen mich als erstes mit dem Stadtoberhaupt zusammensetzen zu können: Unsere Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Katja berichtet, dass sie in Sachen Stadtentwicklung derzeit zwei große Probleme plagen, vor allem im Hinblick auf das Lutherjahr 2017. Zum Einen hat die Stadt keinen Veranstaltungsort, wo mehr als 120 Menschen auf einmal tagen können. Wir könnten nicht einmal einen Landesparteitag abhalten, aber auch viele auswärtige Interessenten, die sich vielleicht mal am Fuße der Wartburg treffen wollen, müssen abgewiesen werden.
Dass jetzt noch der Eisenacher Handball-Club in die erste Liga aufgestiegen ist, sorgt für zusätzlichen Bedarf nach einer passenden Halle. Momentan spielt der Verein in der Aßmann-Halle, wo aber nur auf einer Seite des Spielfelds Zuschauer sitzen können, was nicht den Anforderungen für die 1. Handball-Liga entspricht. Also müsste das Gebäude umgebaut werden oder etwas Neues her. Der Sport wäre aber nur ein Nutzungsfaktor von vielen. Im Gegensatz zu anderen Thüringer Städten braucht Eisenach wirklich eine Multifunktionsarena.
Die andere große Baustelle – im wahrsten Sinne des Wortes – sind zwei große Baugruben unmittelbar am Bahnhof. Dort sollen ein neuer Busbahnhof und ein kleines Einkaufszentrum hin. Im Moment fehlt der Stadt aber das Geld, ihren Anteil an Eigenmitteln für den neuen Busbahnhof aufzubringen. Wenn das bis Ende des Jahres nicht gelingt, müssen sogar bereits verwendete Fördermittel zurückgezahlt werden. Wie das funktionieren soll, ist völlig unklar. Genauso wie es unvorstellbar ist, dass Eisenach das Reformationsjubiläum mit dem alten Busbahnhof bestreiten soll.
Bilder vom Besuch bei Katja und von den anderen Terminen in Eisenach gibt es bei Facebook.