Gedenkstättenarbeit nicht durch Kampagnen beschädigen lassen

An das Gedenken in Buchenwald am Donnerstag schloss sich gestern eine weitere Veranstaltung des gemeinsamen Erinnerns im ehemaligen Konzentrationslager Mittelbau-Dora an. Auch Birgit Klaubert war wieder mit vor Ort und gemeinsam haben wir uns darüber gefreut, dass 68 Jahre nach der Befreiung auch hier so viele Menschen zur Gedenkveranstaltung kommen.

Am Rande der Veranstaltung kam ich auch mit Prof. Volkhard Knigge ins Gespräch, mit dem ich leider eine unschöne Erfahrung teile. Auch Prof. Knigge musste zwischenzeitlich eine Kampagne erleben, in der ihm von Tuvia Tenenbom vorgeworfen wurde, er sei als Leiter der Gedenkstätte Buchenwald ungeeignet. Unterstützung bekam Tenenbom – oh Wunder – von Benjamin Weinthal, einem Tagebuchlesern gut bekannten Journalisten der Jerusalem Post. Wie sich bei meinem Fall schon gezeigt hat, hilft es leider wenig, eine solche Kampagne zu ignorieren. Wir haben letztes Jahr im Juni die „Dekonstruktion eine Kampagne“ erarbeitet und seitdem war es glücklicherweise ruhiger. Im Fall von Volkhard Knigge haben sich jetzt das Internationale Buchenwald Komitee und der Beirat der Überlebenden des Konzentrationslager eingeschaltet und erklärt, dass sie sich entschieden gegen eine Delegitimierung der Arbeit von Prof. Knigge und der Gedenkstätte Buchenwald wenden. Der Text der Erklärung kann hier nachgelesen werden.