Es gibt noch keine Antworten

Was ständig klein geredet wird, dem fällt es schwer zu wachsen. Ich meine, das gilt momentan sehr deutlich für die Energiewende im Allgemeinen und für die Rekommunalisierung der Energieversorgung in Thüringen im Besonderen. Viel zu oft wird nur von Schwierigkeiten und Hindernissen gesprochen, anstatt über die Chancen, die sich ergeben, wenn wir es richtig angehen. Dabei ließe sich so viel machen: Umweltschutz verbessern, sozialverträgliche Gestaltung der Energiepreise, Ausbau von Bürgerbeteiligung und –mitbestimmung und und und.

Einen kleinen Einblick in diese vielfältigen Möglichkeiten konnten gestern Abend die Menschen bekommen, die wie ich beim Symposium „Energiewende, ökologische Idee und deutsche Identität“ im Erfurter Augustinerkloster waren. Es war anlässlich des 70. Geburtstages von Edelbert Richter organisiert wurden und sprach Fragen an, die ihn in den letzten Jahrzehnten immer wieder bewegt haben.

Eine Referentin sprach beispielsweise über den Konziliaren Prozess in der DDR, wo es als Teil einer weltweiten kirchlichen Bewegung darum ging, sich stärker mit den Themen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu befassen. Von der Kernidee her haben wir das vor 15 Jahren mit der Erfurter Erklärung aufgegriffen (und es hat mich gefreut, dass neben Edelbert Richter auch Heino Falcke und Frank Spieth als Mitinitiatoren gestern Abend da waren). Fest steht aber, dass all die wichtigen Fragen nach echter Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit noch immer nicht beantwortet sind.

Scherzhaft hat Altpropst Heino Falcke gestern Abend anhand einer Flasche Danziger Goldwasser, die Edelbert Richter zum Geburtstag geschenkt wurde, den Kampf gegen den Finanzmarktkapitalismus erklärt. Wenn der Goldstaub aufgewirbelt ist, sollte man die Chance nutzen und mit vereinten Kräften den Laden trockenlegen. Sonst setzt sich alles wieder fest und die meisten haben nichts davon. Na dann. 😉