Weder den Steinbrück und auch keinen Komiker

Dass ich den Steinbrück nicht wählen würde und mir auch von einer Zeitung nicht unterstellen lasse, dass ich es gern tun würde, hatte ich ja gestern schon erklärt. Heute will ich gleich ergänzen, wen ich auch nicht wählen würde: Komiker

Gestern Nachmittag sah es bei der Italien-Wahl noch so gut aus. Die beste aller Ehefrauen sprach von Speranza, denn es zeichnete sich eine linke Mehrheit ab, die zwar gerne noch linker sein dürfte, aber zumindest eine gute Alternative zu Berlusconi ist. Inzwischen wissen wir aber, dass sich die Hoffnung leider nicht bestätigt. Das Wahlergebnis und die Mehrheitsverhältnis sind so unklar, wie es nur geht.

Eigentlich lässt sich dieser Wahlausgang nur als Ausdruck der Verzweiflung werten, die in Italien herrscht. Und dass ein Clown auf Anhieb ca. 25 Prozent der Stimmen erhalten hat, gibt mir besonders zu denken. Politik und Satire sind zwei verschiedene Sachen. Aus dem Witz Wut zu machen und dann damit zu Wahlen anzutreten, bringt der Gesellschaft keinen Gewinn. Der Kabarettist darf jederzeit sagen, dass Politiker doof sind. Wenn er sich aber selbst zur Wahl stellt, dann muss er auch zugeben, dass er jetzt selbst Politiker werden will.

Insofern schätze ich die Stabilität unseres politischen Systems. Hier machen Parteien zumindest konkrete Angebote, unterbreiten verschiedene Lösungsvorschläge für gesellschaftliche Probleme. Es geht eben nicht nur darum, gegen etwas zu sein und die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Parteien für blöd zu erklären. Wer DIE LINKE wählt, weiß dass er starken politischen Druck in Richtung eines flächendeckenden Mindestlohns, einer Millionärssteuer und einer friedlichen Außenpolitik bekommt. Wer eine andere Partei wählt, bekommt das alles nicht.