Liebe Grüße aus Moskau

Die erste Nacht unserer Reise ist schon rum und vor allem gab es inzwischen sogar etwas zu essen – ein gutes Frühstück mit Extra-Überraschung. Gestern gab es erst am Flughafen in Dresden nur eine Butterbrezel und dann im Flugzeug, trotz anderslautender Ankündigung, lediglich ein Plastikmenu. Als wir dann nachts im Hotel ankamen, hieß es dort, dass die Küche leider 23 Uhr geschlossen hat. Also haben wir nur noch schnell ein Bier in netter Runde getrunken und dann ging’s ein bisschen hungrig zu Bett.

Schön war, dass schon vor dem Flug drei Geschäftsführer von Thüringer Firmen auf mich zu kamen, deren Betriebe ich im Laufe der letzten Jahre besucht habe. Und eingeladen zu weiteren Betriebsbesichtigungen wurde ich auch schon. Im Flugzeug saß ich neben Helmut Rosskopf, dem Inhaber der Firma „Rosskopf und Partner“ aus Obermehler. Auch dort war ich schon zu Gast und sowohl der Inhaber als auch die Produkte sind sehr beeindruckend. Herr Rosskopf gehört außerdem einer christlichen Bruderschaft an und hat ganz wesentlich den Aufbau des Klosters Volkenroda geprägt. Sein Betrieb, der nicht weit entfernt vom Kloster liegt, produziert Formstücke aus Holz und Granulaten, die als modernes Design rund um den Globus in sehr futuristischen Hotels zum Einsatz kommen.

Inzwischen gab es auch schon die erste feierliche Vertragsunterzeichnung: Maschinenbau aus Thüringen soll in der russischen Erdölförderung zum Einsatz kommen. Als Politiker hoffen wir natürlich quer durch die Parteien alle, dass sich für die mitgereisten Wirtschaftsvertreter möglichst viele Kontakte ergeben, damit die Menschen hier vom Thüringer Know-how profitieren und bei uns Arbeitsplätze mit fairen Löhnen entstehen bzw. gesichert werden.
 
Die Extra-Überraschung zum Frühstück will ich noch aufklären: Als ich am Frühstücksbuffet stand, habe ich mich kurz gefragt, ob ich schon Wodka im Kaffee hatte oder aus anderen Gründen halluziniere. Neben mir steht tatsächlich Gregor Gysi. Wir umarmen uns herzlich zur Begrüßung und ich habe ihn auch eingeladen zu unserer Wirtschaftstour mitzukommen. Aber Gregor verweist auf seine Kinder und dass er ein volles Programm hat. So kann es gehen. Die Welt ist ein Dorf.