13 Stunden und 10 Termine
Mit den Worten organisiere bitte die Termine für Frau Horn und begleite sie auch bei diesen, ließ mich Bodo in Deutschland zurück. Stefanie Horn ist Leiterin der Deutschen Abteilung des Leo Baeck Education Center (LBE) in der Erfurter Partnerstadt Haifa. Das LBE wird im Dezember mit dem selbstproduzierten Musical „Step by Step“ aus Deutschlandtour unterwegs sein. Das von jüdischen und arabischen Jugendlichen gemeinsam aufgeführte Stück, ist als Konfliktbewätigungsprojekt angelegt und beleuchtet dabei die persönlichen Lebensgeschichten und Hintergründe. (Kurzes Video über das Projekt)
Bodo hatte Gespräche geführt, um das Musical des LBE nach Erfurt zu holen. Dienstag und Mittwoch kam Frau Horn kurzfristig nach Erfurt, um nun vor Ort weitere Absprachen zu treffen. Das führte zu einem eng gedrängten Terminkalender für Frau Horn und mich, denn bereits vom 13. bis zum 16. Dezember sollen die Jugendlichen nach Erfurt kommen.
Los ging es direkt nach ihrer Ankunft mit einer Gesprächsrunde mit den zuständigen Stellen der Stadt. Tamara Thierbach, der Kulturdirektor Knoblich, die Kulturlotsin Frau Peter, weitere involvierte Stellen und wir trafen sich im Büro der Bürgermeisterin. Konzentriert wurde an vielen Baustellen gearbeitet. So ging es beispielsweise darum die Übernachtungen für die knapp 50 Personen zu klären oder mögliche Punkte im Rahmenprogramm. Die Stadt steht dabei ganz klar zum Projekt und will es unbedingt in Erfurt haben. Nach dem Auftakttermin ging es ins Evangelische Ratsgymnasium zum Schulleiter Herrn Friese und dem Religionslehrer Herrn Junker. Das Gymnasium stellt dankenswerterweise das Auditorium am 15.12. für die Aufführung zur Verfügung. Auch darüber hinaus wird sich von beiden Seiten eine enge Zusammenarbeit gewünscht. So sollen die jüdischen und arabischen jungen Menschen, falls möglich, in einzelne Klassen kommen um sich dort mit den Schülern über das Projekt auszutauschen.
Weiter ging es dann zum Jugendtheater Schotte. Mit Steffen Wilhelm wurden Eckpunkte für einen Workshop besprochen, bei dem es darum geht, den Zusammenhalt in der Gruppe zu stärken, da es unter den Jugendlichen viele Spannungen gibt.
Unser erstes Abendessen durften Frau Horn und ich gemeinsam mit Dr. Borowsky, Frau Schmidtke und Frau Beese von der Deutsch Israelischen Gesellschaft (DIG) zu uns nehmen. Auch das DIG ist begeistert von dem Projekt und möchte auch 2013 mit dem LBE zusammen arbeiten. Spontan erklärt sich die Gesellschaft bereit für ein Abendessen der Reisegruppe aufzukommen. Daneben ist die DIG sehr bei der Mittelakquirierung für das Projekt aktiv. Für beides schon jetzt ein großes Danke.
Nach einem zweiten Abendessen für Frau Horn und mich mit dem Erfurter Rabbi Konstantin Pal und dem Vorsitzenden der jüdischen Landegemeinde, Wolfgang Nossen, zum gegenseitigen kennen lernen besichtigte Frau Horn noch den Erfurter Stadtgarten als möglichen alternativen Aufführungsort. Dieser ist aber bereits komplett ausgebucht, sodass es dort bei einem kurzen Besuch blieb.
Der Mittwoch startete mit einem leckeren Frühstück im Cognito, gemeinsam mit Pfarrer Ricklef Münnich. Er ist Präsidiumsmitglied des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Im Anschluss an das sehr informative Treffen besuchten wir noch einen weiteren alternativen Aufführungsort.
Von dort ging es dann direkt zum Erinnerungsort Topf und Söhne. Nach einer tollen Führung durch das Haus mit Frau Schüle, ging es im anschließenden Gespräch darum, ob der Ort ein Programmpunkt auf der Reise werden soll.
Der letzte Termin, bevor Frau Horn nach unserem Gesprächs- und Besichtigungsmarathon weiter reisen musste, war ein Zusammentreffen mit einer Reporterin. Diese wurde von Frau Horn umfassend über das LBE und das Musical-Projekt informiert.
Vielen Dank an dieser Stelle an alle beteiligten Akteure für die sehr positive Einstellung dem Projekt gegenüber. Ganz besonderem Dank gilt der Kulturlotsin Frau Peter, die Frau Horn und mich bei vielen Terminen begleitet hat.
Wenn alle Stellen ihre Unterstützung so umsetzen können wie es geplant ist, wird die Aufführung und das Rahmenprogramm im Dezember ein voller Erfolg.
Benjamin König
(Mitarbeiter Bodo Ramelow)