Verbindliches für Erfurt, Erfreuliches aus Eisenach

Nachdem landespolitisch jetzt offiziell die Sommerpause begonnen hat, habe ich mich am Samstag ein bisschen der Kommunalpolitik gewidmet. Wir hatten eine außerordentliche Mitgliederversammlung des LINKE-Stadtverbandes und als einfaches Basismitglied dachte ich, dass es nicht schlecht wäre, da mal hinzugehen. Wir haben über die letzte kommunalpolitische Etappe vor der Wahl 2014 gesprochen und über die Frage, ob es bis dahin eine verbindliche rot-rot-grüne Vereinbarung über konkrete Zielsetzungen geben soll. Faktisch gibt es die Zusammenarbeit ja bereits, vielleicht wäre es nicht schlecht, sie mit einem Papier zu untermauern. Der Vorstand hatte für die Beratung einige inhaltliche Vorarbeiten geleistet, und daran konnten wir uns abarbeiten, was in einer entsprechenden Vereinbarung stehen müsste – und was nicht.

Spät am Freitagabend erhielt ich noch eine sehr erfreuliche Nachricht aus Eisenach. Der Stadtrat hat im geschlossenen Teil seiner Sitzung beschlossen, Frau Avital Ben-Chorin der Ehrenbürgerschaft der Stadt zu verleihen. Das ist eine angemessene Würdigung dieses beeindruckenden Menschen (siehe Tagebuch vom 10. November 2010) und darüber hinaus ein wichtiges Signal, wie Eisenach mit seiner Verantwortung für jüdisches Leben in unserem Land umgeht.

Die feierliche Verleihung der Ehrenbürgerschaft wird noch im August stattfinden und wenn alles passt, kann Frau Ben-Chorin auch beim Festgottesdienst zum 60. Jahrestag des Wiederaufbaus der Erfurter Synagoge am 12. August dabei sein – wie schön.

Erfreulich waren auch die vielen positiven Rückmeldungen, die ich übers Wochenende zur Diskussion mit Johannes Ponader bekommen habe. Ich denke alle Beteiligten waren mit der Aktion zufrieden. Es war ein guter inhaltlicher Austausch, der auch das gegenseitige Verständnis gefördert haben dürfte – mir zumindest ging es so. Gestern Abend hat sich auch noch Frank Schirrmacher von der FAZ gemeldet, der ja dazu beigetragen hatte, dass unsere Auseinandersetzung überhaupt ins Rollen kam. Er hat bedauert nichts von unserer öffentlichen Diskussion gewusst zu haben, sonst hätte er noch jemanden vorbeigeschickt. Da hatte ich in der Tat am Ende wegen der Plenarsitzung, dem Untersuchungsausschuss, usw. vergessen ihm Bescheid zu sagen. Beim nächsten Mal passiert es mir bestimmt nicht.

Zum Schluss noch eine Meldung vom Dachschaden: Die Arbeiten sind inzwischen so weit, dass wieder Fenster eingesetzt werden konnten. Dadurch können wir jetzt praktischerweise zumindest lüften. Innen muss aber noch weiter repariert werden, aber wir halten es mit Bob der Baumeister: Wir schaffen das.