Auf der Suche nach dem Feindbild

Es ist gar nicht so richtig zu glauben, aber Benjamin Weinthal von der Jerusalem Post und Henryk M. Broder sind immer noch damit beschäftigt, mich in ihr Feindbild drücken zu wollen. Es geht nach wie vor um den Pax Christi Aufruf, den der Jenaer Oberbürgermeister Albrecht Schröter unterschrieben hat. Ich will jetzt nicht noch mal erklären, was ich damit zu tun habe, das habe ich schon mehrfach hier notiert. Die Sache ist erledigt. Nur Herr Weinthal belästigt mich weiterhin kontinuierlich mit E-Mail-Anfragen dazu, die ich bis zu von ihm festgelegten Fristen zu beantworten habe. Dazwischen droht er mir, dass ich international schon als Lügner bekannt sei und ich alles noch schlimmer mache, wenn ich ihm nicht umfänglich antworte. Die Mails, die Herr Weinthal mir schreibt, gehen offensichtlich auch alle an Herrn Broder, der das Ganze noch mit Beleidigungen gegenüber mir und anderen garniert. Ich bin langjähriges Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Förderer des Abraham-Geiger-Kollegs, wo Rabbiner ausgebildet werden und habe mich politisch immer für Israel engagiert. Das werde ich auch weiterhin tun. Warum mich Weinthal und Broder jetzt zum Feind Israel erklären wollen, ist rational nicht nachvollziehbar. Die wahrscheinlichste Erklärung ist noch, dass sie mich und meine politische Haltung einfach nicht mögen. Damit kann ich leben. Problematisch finde ich allerdings, wenn die beiden bestimmen wollen, wer ein Freund Israels sein darf und wer nicht. Damit betreiben sie unverhohlen Ausgrenzung. Wer Feindbilder konstruiert, spaltet ganz bewusst.

Weinthal und Broder haben bereits mit der Kampagne gegen den angesehenen Antisemitismusforscher Wolfgang Benz gezeigt, wie akribisch sie negative und verfälschende Berichterstattung betreiben können. Die Journalistin Dr. Sabine Pamperrien hat das sehr gut dokumentiert. Was sie leider auch nicht klären konnte, ist die Frage, was Weinthal und Broder antreibt, wenn sie Schmutz über Menschen ausgießen, die sich gegen Antisemitismus engagieren.

Neben dieser Frage beschäftigt mich diese Woche vor allem die Vorbereitung unserer Fraktionsklausur. Es geht um Zeitplanung und darum, welche Frage wie lange diskutiert werden muss bzw. welche Fragen wir überhaupt diskutierten wollen und müssen. Das alles muss geklärt werden – und zwar möglichst vor der Klausur ;-).