Gedenken – Denken – Aktiv werden gegen Ausgrenzung

Die Woche war wirklich eine Woche des Ge(h)denkens. Dienstag, der 8. Mai mit Kranzniederlegung auf dem Erfurter Hauptfriedhof , Mittwoch dann der 70. Jahrestag der Deportation von 101 Erfurter Juden nach Buchenwald. Die Gedenkfeier im Hauptbahnhof – siehe Foto – fand ich sehr würdig. Aus dem gleichen Anlass fand am Donnerstag dann im Landtag auch eine Veranstaltung zur Erinnerung an die ermordeten Juden statt. Das war gut so, schließlich saßen im jetzigen Landtagsgebäude die Logistiker des Todes.

Birgit Diezel verwies in Ihrer Rede auch darauf, dass das „Nie wieder“ auch eine Verpflichtung für uns Demokraten ist, dafür Sorge zu tragen, dass auf den Stühlen im Landtag nie wieder Faschisten Platz nehmen. Das kann ich nur bekräftigen, aber Rassismus und Fremdenfeindlichkeit – auch latente Erscheinungsformen – sind der Humus auf dem das gedeiht. Deshalb bin ich am Freitagabend gemeinsam mit meiner Abgeordnetenkollegin Sabine Berninger im Theaterhaus Jena. Dort wird zurzeit ein Theaterstück von Flüchtlingen in Thüringen über ihren Lebensalltag gezeigt – My heart will go on. Wir erfahren sehr viel über die alltäglichen Schikanen, denen die Menschen, die in unser Land kommen, ausgesetzt sind. Beim Zuschauen denke ich, dass das „Nie wieder“ eigentlich auch beinhaltet, die Menschenwürde als höchstes Gut zu achten und zu schützen. Nie wieder zulassen, dass bei uns und unter uns Menschen gedemütigt werden – egal ob wegen ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religion oder was auch immer. Nach dem Stück bleiben bei mir bohrende Fragen.

Noch ein wichtiger Hinweis: Wir sind das ganze Wochenende in Mühlhausen bei der Veranstaltung „Kultur neu denken“ zum Thema Thomas Müntzer. Wer will kann auch am Sonntag einfach noch vorbei kommen. Infos und das Programm gibt es auf der Webseite der Landtagsfraktion.