Thüringen reloaded

So fern und doch so nah – das schöne Saarland. Man kommt sich vor wie in Thüringen: Das Wahlergebnis bringt eine linke Mehrheit, nur die SPD vermag sie nicht zu sehen. Maas macht den Matschie und geht lieber mit der Union zusammen, weil sich gerechte Bildungspolitik, die Einführung eines Mindestlohns, ein Tariftreuegesetz und eine Vermögenssteuerinitiative ja so gut mit denen machen lassen. Die SPD sollte sich das Ergebnis noch mal genau anschauen: Die meisten Bürger hatten gar keine Lust bei dem Casting abzustimmen, welcher Ministerpräsident die falsche Politik am besten verkauft. Und diejenigen, die wählen waren, haben mehrheitlich gezeigt, dass sie für alternative Politikangebote stimmen.

Ich hab meinen Sonntag – zumindest den Vormittag – in Eisenach bei einer Veranstaltung der Martin-Niemöller-Stiftung über die Auseinandersetzung der evangelischen Kirche mit alten und neuen Nazis verbracht. Im Gottesdienst vor der Podiumsdiskussion sprach Altpröpstin Elfriede Begrich auch über eine Anti-Kriegs-Kampagne von Israelis und Palästinensern, aus der auch das oben stehende Bild stammt. Es beeindruckt mich, wie die Menschen in den verschiedenen Ländern sich gegen die Kriegslogik und das Schüren von Feindbildern zu Wehr setzen. Und was mich auch beeindruckt ist die globale Verbreitung der Kampagne. Sonntagmorgen höre ich Elfriede Begrich darüber sprechen und Sonntagabend bekomme ich von meinem Bruder aus London die zugehörigen Bilder gemailt. Da erklären nicht nur Menschen aus Israel ihre Solidarität mit Menschen im Iran, sondern auch Amerikaner zeigen ihre Unterstützung für beide Seiten.

Den Samstag habe ich in Berlin bei der LiMA verbracht. Auch dieses Jahr konnte die Teilnehmerzahl wieder gesteigert werden und die medientechnischen Weiterbildungsangebote waren ein voller Erfolg. Was nicht so gut funktioniert hat, sind die Arenen, in denen Vorträge oder Podiumsgespräche angeboten werden. Hier müssen wir schauen, wie wir das Angebot weiterentwickeln. Wenn wir uns in alle Richtungen verstärken wollen, müssen wir weitere Partner mit ins Boot holen oder aber wir konzentrieren uns auf einen Bereich. Auch die LiMA-Verantwortlichen lernen durch die LiMA ;-).