Billiges „Blagiat“?

+++++Update: Wie wunderbar man mit einem B Verwirrung stiften kann, muss ich mir für die nächste Landtagssitzung merken. Da beginne ich dann meine Rede mit „Frau Bräsidentin, …“ und erwarte, dass das auch so im Protokoll vermerkt wird. Seit gestern erreichten mich einige Anrufe wegen des Tagebuchtextes: Die einen sagen: „Brima, so mögen wir die Bolitik.“ und schieben gleich noch zehn Wortspiele hinterher. Und die anderen sagen: „Prima, aber wird Plagiat nicht anders geschieben?“ Nö! Dieses Blakat ist ein Blagiat – und zwar ein besonders billiges. Basta ;-).+++++

Als wir am Samstag unsere Infostand-Aktion hatten, haben uns schon einige Leute darauf angesprochen, was das denn für Plakate seien, die jetzt überall in der Stadt hängen. Offensichtlich Wahlwerbung für den Oberbürgermeisterwahlkampf, aber warum verleugnet denn Herr Bausewein seine Partei? Die steht nämlich gar nicht drauf. Oder heißt die jetzt „SBD“? Oder schmiedet er gerade seinen „Plan B“, falls die Wahl nicht so ausgeht, wie er es sich erhofft? Wahrscheinlich ließen sich tausend „b(!)illige“ Kalauer finden, mit denen man das Plakat deuten kann, aber generell soll ja jeder Kandidat ruhig Werbung machen, wie er lustig ist. Wenn’s hilft.

Trotzdem habe ich ein wenig gegrübelt, weil mir das Motiv einfach bekannt vorkam. Sonntag beim Spazierengehen, fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen. Vor einem Jahr hingen in Berlin genau solche Plakate – als Werbung für die Berlinale. Es sieht so aus, als wäre das „Blakat“ ein billiges „Blagiat“. Vielleicht ist es aber auch Absicht und Herr Bausewein bedient sich bewusst am Motiv des großen Filmfestivals, weil er sozusagen unser andauerndes Festival ist. Da wird gefeiert ohne Rücksicht auf das, was morgen kommt. Da werden Stadien und Kongresszentren gebaut und bis alles bezahlt werden muss, ist der Film hoffentlich vorbei.

Wem das vielleicht nicht ganz so geheuer ist, dem sei Michael Menzel als OB-Kandidat empfohlen. Der ist parteilos, kandidiert für DIE LINKE und steht auch dazu. Wahlplakate mit einer gelben und einer roten Schokolinse (auch bekannt als „M&Ms“) drauf, wird man von ihm auch nicht sehen, weil wir selbst immer noch ganz gute Ideen für Plakate haben. Ansonsten gilt sowieso: Selber informieren macht schlau, am besten auf der Webseite michael-menzel.info. Da kann man Michael natürlich auch Fragen stellen, genauso, wie über Facebook und Twitter.