Guter Hund, böser Hund?
Im Juni letzten Jahres hat die schwarz-rosa Koalition das „Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Tieren“ beschlossen und wir haben von Anfang an kritisiert, dass es keine positiven Effekte haben wird. Jetzt, Ende Februar, endet die Frist, bis zu der alle Hunde gechipt und die „gefährlichen“ Tiere kastriert sein müssen. Es ist das eingetreten, was wir befürchtet haben. Die Zahl der registrierten Beißattacken ist sogar gestiegen und die Tierarztkammer beklagt nach wie vor, dass die Tiere unnötigen Strapazen ausgesetzt werden. Die Tierheime treibt die Sorge um, dass immer mehr Hunde ausgesetzt werden, weil die Halter die strengen Auflagen nicht erfüllen können oder wollen.
Es wird höchste Zeit, dass auch die Koalition anerkennt, dass man keine Liste gefährlicher Hunde erstellen kann. Das Problem liegt immer am oberen Ende der Leine. Das heißt nicht, dass Hunde, die auffällig geworden sind, nicht entsprechend behandelt werden müssen. Aber das pauschal zu veranstalten, ist eine unnötige Qual für die betreffenden Rassen und gaukelt eine vermeintliche Sicherheit bei anderen Tieren vor, die bei falscher Haltung auch gefährlich werden können. Im Berliner Abgeordnetenhaus gibt es bereits eine fraktionsübergreifende Initiative, sich von der Rasseliste zu verabschieden, weil sie offensichtlich falsch ist. Mal schauen, wie lange es braucht, bis diese Erkenntnis auch bei CDU und SPD in Thüringen ankommt. Bis dahin werden wir jedenfalls dafür streiten, dass die Verantwortung für das Verhalten von Hunden bei deren Haltern liegt.
Das alles beschäftigt mich an diesem Dienstag, denn es kommen immer noch zahlreiche Bürgeranfragen zu dem Thema. Daneben stand mal wieder ein Interviewtermin bei Salve TV an, wo wir über die geplante Kürzung der Solarförderung gesprochen haben. Ich hielte das für äußerst fatal, wenn die Bundesregierung tatsächlich um dreißig Prozent senkt – und das auch noch mit extrem kurzen Fristen. Viele gute Projekte, die jetzt ins Rollen gekommen sind, würden damit in ihrer Existenz bedroht, weil kein Bauplaner sich in so kurzer Zeit auf solche Umbrüche einstellen kann.