Tel Aviv – Berlin
Zurück in Deutschland verbringe ich das Wochenende in Berlin. Als erstes steht am Samstagvormittag die LiMA-Vorstandssitzung im Kalender. Wir besprechen die auf Hochtouren laufende Vorbereitung der Bundes-LiMA, die vom 21. Bis 25. März dieses Jahr zum ersten Mal in den Räumen der Berliner TU stattfindet. Unter anderem planen wir, dass der erste LiMA-Tag der Auseinandersetzung mit dem Nazi-Terror gewidmet sein soll. Außerdem können wir uns über die Zusagen vieler guter Partner freuen, so dass alle linken Medienmacher wieder ein sehr gutes Angebot an Vorträgen und Workshops erwartet. Und das Zusammentreffen mit Gleichgesinnten ist auch nicht zu verachten ;-).
Samstagnachmittag war ich beim Berliner LINKE-Landesvorstand zu Gast, um mit den GenossInnen über das Medienkonzept der Thüringer LINKEN zu sprechen. Von Thüringen lernen, heißt siegen lernen, oder so ähnlich ;-). Der Sonntag begann dann mit dem Gedenken an Karl und Rosa. Eine ganze Weile später erfuhr ich, dass eine Gruppe, die sich selbst als Stalinisten bezeichnet, zu gleichen Zeit ein Denkmal für die Opfer des Stalinismus geschändet hat. Ich finde das einfach widerlich so zu tun, als hätte es das Hotel Lux, die Gulags und die ganzen Schauprozesse nie gegeben. Sich als Stalinisten zu feiern, hat nichts mit links sein und erst recht nichts mit Rosa Luxemburg zu tun. Die hat zu ihren Lebzeiten schon sorgenvoll auf die Entwicklung in der Sowjetunion geschaut, weil sie wusste, dass ein Sozialismus nur demokratisch sein kann. Wer die Verbrechen des Stalinismus nicht anerkennt, der kann von mir aus sonst wohin gehen, aber nicht zur Ehrung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Nach der Ehrung geht es für mich zum Jahresauftakt der Rosa-Luxemburg-Stiftung, wo einige Schwerpunkte für 2012 benannt werden. Es ist aber auch eine gute Gelegenheit, viele liebe Menschen zu treffen. Unter ihnen ist auch wieder der Rektor des Abraham Geiger Kollegs, Walter Holmolka. Bei der RLS ist er als Vertreter des Ernst Luwig Ehrlich Studienwerkes. Wir sprechen über die Fortschritte auf dem Weg zur ersten jüdischen Fakultät in Deutschland. Es ist mit Sicherheit kein Nachteil, dass sich nun zwei Bundesländer um deren Einrichtung bemühen. Hier sieht man mal wieder, wie links wirkt und gemeinsam hoffen und erwarten wir, dass das Vorhaben in diesem Jahr konkrete Formen annimmt.