Noch’n Gedicht
Zum Jahreswechsel fällt mir ein Vierzeiler von Goethe in die Hände, bei dessen Lektüre ich mich frage, ob Goethe eigentlich schon DIE LINKE und deren innerparteilichen Befindlichkeiten kennen konnte. Zumindest hat es den Anschein, denn irgendwie passt der Spruch für das neue Jahr auch auf unsere Partei.
Ansonsten hat Neujahr einige Jubiläen mit sich gebracht, die Erinnerungen wach rufen. Bei zwanzig Jahre MDR fällt mir ein, dass ich Anfang der Neunziger mit meinen beiden Söhnen im Erfurter Studio des Senders war, wo sie die Aufzeichnung eines Rundbeitrags miterleben durften. Damals hatte das Schneiden einer Sendung tatsächlich noch etwas mit einer Schere zu tun, das Tonband wurde noch manuell bearbeitet. Nicht nur meine Söhne haben dort Anekdoten erlebt. Ich kann mich an eine Talkrunde im Sender erinnern, bei der die Gäste über zwei Studios verteilt waren, weil in einem der Platz nicht reichte. Das Thema des Sendung müssten Arbeitsplätze in Thüringen und die Zukunft von Bischofferode gewesen sein und die Hälfte meiner Mitdiskutanten konnte ich nur durch eine Glasscheibe sehen.
Neujahr waren wir im Kaisersaal zum Neujahrskonzert. Das fand zum achtzehnten Mal statt, kann nun also als volljährig gelten. Zu Gast war das sorbische Kammerorchester, das an diesem Tag seinen 60. Geburtstag feierte, und dass der Deutschlandfunk 50 wurde soll auch nicht unerwähnt bleiben.
Nun aber das Goethe Gedicht:
Im neuen Jahre Glück und Heil;
Auf Weh und Wunden gute Salbe!
Auf groben Klotz ein grober Keil!
Auf einen Schelmen anderthalbe!