Für Attila die Nacht zum Tag gemacht

Den Haushaltstag im Landtag kann ich nur phasenweise genießen. Wenn ich die ganze Zeit dabei wäre, würde ich wahrscheinlich immer wieder mitdiskutieren wollen, aber die Stimmbänder sollen ja nach der OP letzte Woche noch geschont werden. Also komme ich insgesamt drei Mal für jeweils eine gute Stunde in den Plenarsaal. Ich will es mir auf keinen Fall nehmen lassen bei der Schlussabstimmung dabei zu sein. Weil die erst gegen 23 Uhr stattfindet, mache ich mich am späten Abend noch einmal auf in Richtung Landtag. Allerdings ist Attila von diesem Ausflug total verwirrt, weil das so gar nicht seine Zeit zum Spazierengehen ist. Als er aber in der Grünen-Fraktion wie so oft sehr freundlich von den dortigen Mitarbeiterinnen begrüßt wird, beschließt Attila offensichtlich, dass jetzt morgens sei und alles seine Richtigkeit habe.

Zwischendurch habe ich gute Nachrichten aus meinem Wahlkreisbüro bekommen. Die Tagebuchleserinnen und Leser können sich ja noch erinnern, dass ich am 21. November zum Vorlesetag in der Kinderbibliothek in der Halleschen Straße war. Neben den vielen interessanten Erläuterungen der Kinder habe ich aber von dort auch noch etwas anderes mitgenommen. Ich wurde „Medienpate“, das heißt ich habe die Aufgabe übernommen der Bibliothek ein Buch zu spenden. Es gab mehrere zur Auswahl. Bei einem jedoch fühlte ich mich sehr an meine eigene Kindheit erinnert: Das „Sams“ Buch. Daher habe ich „Sams im Glück“ ausgesucht. Am Donnerstag hat Ben das Buch der Bibliotheksleiterin, Frau Glöckner (im Bild), überreicht. Ich finde die Medienpatenschaft eine tolle Idee der Kinderbibliothek und bin bestimmt nächstes Jahr auch wieder mit dabei. Zum Schluss noch etwas völlig anderes: Die Deutsche Bank will einen Dokumentarfilm über Nahrungsmittelspekulationen wegen einer darin enthaltenen Aussage ihres Pressesprechers verbieten lassen. Der Sprecher sagt darin, dass die Menschen in Afrika an ihrer Armut selbst schuld seien, die Spekulationen der Banken hätten damit nichts zu tun. Ich hätte mir gewünscht, dass er sich mit dieser zynischen Aussage auf den Kirchentag in die Diskussion „Was macht das Brot an der Börse?“ getraut hätte. Es wäre ihm sicher sehr gut erklärt wurden, wo in dieser Argumentation der Fehler liegt. Jetzt finde ich aber wichtig, dass das Video (hier der Link zu Youtube) möglichst schnell möglichst weit verbreitet wird, denn Zensur hat nicht stattzufinden liebe Deutsche Bank.