Ein zentrales Waffenregister ist lange überfällig.
Schöne Grüße aus der Klinik, die Schmerzen sind weg, jetzt muss ich nur langsam wieder fit werden. Aber das wird schon, zumindest mit Technik und Kommunikationsmitteln bin ich versorgt – was will ich mehr ;-). Danke für die zahlreichen Genesungswünsche, die mich per SMS, Facebook, etc. erreichen. Und danke auch an alle MitarbeiterInnen hier im Haus, die sich super um mich kümmern.
Die Nachrichten verfolge ich natürlich auch und nehme zur Kenntnis, dass man nun offenbar endlich ein zentrales Waffenregister einführen will. Das ist eine Forderung, die wir schon vor zehn Jahren nach der Katastrophe am Gutenberg-Gymnasium formuliert haben. Inzwischen sind lange und quälende Jahre vergangen, Winnenden passierte ohne dass darauf reagiert wurde. Und nun endlich ein richtiger Schritt. Natürlich hilft das zentrale elektronische Waffenregister nicht vor illegalen Waffen und auch nicht vor Mördern, aber es engt doch den Nutzerbereich auf die registrierten Personen ein. Leider passt dazu die Meldung, dass Deutschland über 60 Prozent Zuwachs bei Waffenexporten erreicht hat. Na toll! Erst unsere Waffen, dann unsere Soldaten? Und schleichend wird das Land von der Waffenlobby beeinflusst. Da sind unsere Forderungen aktuell wie nie: Abrüstung, Stopp der Waffenexporte, Reduzierung der Waffenberechtigungen, Entwaffnung von Menschen, die als Nazis aufgefallen sind und die drastische Erhöhung der Strafandrohung gegen illegalen Waffenbesitz. Das wäre ein angemessenes Handeln zum bevorstehenden zehnten Jahrestag des Amoklaus am Gutenberg-Gymnasium.
Es gibt aber auch gute Nachrichten an diesem Mittwoch: Mumia Abu-Jamal wird nicht hingerichtet. Der Vorwurf der rassistischen Justiz konnte durch die USA nie ausgeräumt werden. Deshalb wäre ein Ende der Haft die richtigste Lösung gewesen. Aber der Verzicht auf die Todesstrafe ist auch schon ein guter Erfolg.