So viel Zeit muss sein

Nach dem Wahlkreistag am Montag bringt der Dienstag intensive Arbeitsberatungen in der Landtagsfraktion. Die Entwicklungen im Fall der rechtsextremen Terroristen zwingen uns zu einer konkreten Abstimmung über die weiteren Arbeitsprozesse. Dabei geht es nicht nur darum, die richtigen politischen Antworten auf die Vorfälle zu geben bzw. von der Regierung einzufordern. Es geht auch um die logistische Herausforderung, die eintreffenden Anfragen vernünftig abzuarbeiten. Alleine um die Gesprächswünsche abzuarbeiten, die in diesen Tagen bei mir eintreffen, bräuchte ich mehrere Wochen.

Zusätzlich zur Koordination der eintreffenden Anfragen, müssen die Informationen, die wir bekommen, sortiert und bewertet werden. Wenn die letzten Tage eins gezeigt haben, dann ist es, dass nicht alle Aussagen, die jetzt getroffen werden, richtig sind. Das, was wir als zutreffend bzw. wahrscheinlich zutreffend einstufen, geben wir untereinander und an die Bundesebene weiter. So halten wir uns gegenseitig auf dem Laufenden und versuchen wenigstens für uns etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Weil ich gar nicht einsehe, dass ich mich komplett von diesem Thema einnehmen lasse, widme ich am Nachmittag mit großer Freude einer anderen Aufgabe: Auf unserem Fraktionsflur darf ich die Fotoausstellung „Hotel Bethlehem Inn: Mauerblick inklusive“  von Martin Rambow eröffnen. Martin Rambow ist den Tagebuchlesern ja gut bekannt. Die Fotos zeigen alltägliche Szenen aus Bethlehem, die aber auch in beeindruckender Weise wiedergeben, wie schwierig sich das Leben in einer Stadt gestaltet, deren territorialer Status von so viel Unsicherheit geprägt ist.