Lass lieber die Katze fernsehen

Die neue Woche begann für mich mit einem sehr erfreulichen Termin. Wie bestimmt einige wissen, war am letzten Freitag der bundesweite Vorlesetag. Da ich aber am Freitag im Plenarsaal des Landtages saß, kann ich den Vorlesetag nur nachholen – ähnlich wie viele meiner FraktionskollegInnen. Dazu habe ich mich am Montagmorgen sehr gerne in der Kinder- und Zweigbibliothek in der Halleschen Straße eingefunden.

Vor über 20 Kindern habe ich aus dem Kinderlexikon „Gibt es Hitzefrei in Afrika?“ vorgelesen, speziell den Abschnitt über Schule. In dem ging es darum, dass in Teilen der Welt Kindern und vor allem Mädchen die Schulbildung und somit das lesen lernen verwehrt wird. Doch nicht nur die Kinder haben an dem Tag etwas gelernt, sondern auch ich habe von den Kindern einige interessante Geschichten erfahren. So zum Beispiel, dass die Katze eines Jungen leidenschaftlich gerne Fernsehen schaut und dafür auch schon mal selbst das Fernsehgerät einschaltet. Dazu konnte ich nur sagen, dass die Katzen gerne fernsehen gucken sollen. Für die Kinder halte ich es aber mit Peter Lustig: Ruhig auch mal abschalten und sich ein spannendes Buch zur Hand nehmen. Da steckt oft vielmehr drin, als in der Flimmerkiste.

Von der Bibliothek geht es in den Landtag. Wir haben als Fraktion zur Pressekonferenz eingeladen und gemeinsam mit Martina Renner und Katharina König stehe ich den versammelten Journalisten Rede und Antwort zu unseren Einschätzungen des Nazi-Terrors. Wenn es nicht so ein furchtbarer Anlass wäre, könnten wir uns darüber freuen, dass so viele Medienvertreter den Weg zu uns gefunden haben, dass sogar Tische und Stühle zur Seite gerückt werden mussten, damit alle Platz finden. So nehmen wir zur Kenntnis, dass wenigstens jetzt das Interesse an Aufklärung groß ist und hoffen, dass sich das auch in richtiger Politik widerspiegelt: die Naziorganisation „Freies Netz“ muss verboten werden, die V-Leute müssen vollständig aus der NDP abgezogen werden, damit ein NPD-Verbotsantrag erfolgreich sein kann und in unsere Landesverfassung gehört eine Antifaschismusklausel, die Ausgangspunkt für ein echtes Landesprogramm gegen rechts sein kann. Ein Video zu unserer Pressekonferenz gibt es in unserem Youtube-Kanal.