Wochenstart mit Kinotipp und Bahn-Trip

Als ersten ein Filmtipp: Gemeinsam mit der besten aller Ehefrauen habe ich mir in Berlin die Kino-Premiere von Vaterlandsverräter angeschaut und möchte den Film unbedingt empfehlen. Die Autorin hat 7 Jahre an dem Film über den Schriftstelle Paul Gratzik gearbeitet. Im Film wird beschrieben, wie Gratzik aus Überzeugung zunächst IM der Stasi wurde, dann aber 1981 aussteigt und kurze Zeit später selbst zum Opfer wird. Es wird beeindruckend dargestellt, welch absurden Züge das gegenseitige Ausspionieren annehmen kann und was für ein unermesslicher Vertrauensverlust damit einhergeht.
 
Montagvormittag wollte ich mit der Bahn zurück nach Thüringen. Aber wie das manchmal so ist: Ich war da, die Bahn nicht. Irgendwann kam ein Zug, bei dem zumindest die Richtung stimmte, aber die Anschlüsse nicht. Also durfte ich noch eine Stunde auf dem Leipziger Hauptbahnhof verbringen, wo es an sich ganz nett ist, aber nicht, wenn man dringend zu einer Pressekonferenz nach Erfurt will. Endlich angekommen eile ich zum Landtag und komme grade noch rechtzeitig zum Pressegespräch über die Kommunalfinanzen. Für uns ist das schwerwiegendste Problem am Haushaltsentwurf der Landesregierung, dass er den Kommunen die Luft zum Atmen nimmt. Statt pauschaler Streichungen plädieren wir Einnahmesteigerungen und Umstrukturierungen, damit den Kommunen insgesamt 200 Millionen mehr zur Verfügung stehen. Die werden dringend gebraucht, schließlich geht es um die Zukunft von Jugendarbeit, Bibliotheken, Musik- und Kunstschulen und und und. So gesehen sind die Kommunen für uns das Fundament einer funktionierenden Demokratie.