Der Gesuchte benutzt Tarnnamen wie „Gott“ oder „Allmächtiger“
Zum Dienstagnachmittag bin ich schon wieder in Jena, diesmal allerdings ohne offiziellen Termin, nur als Begleiter meiner Frau. Während Germana eine Besprechung hat, spaziere ich mit Attila durch die Stadt und entdecke an der Jungen Gemeinde dieses eindrucksvolle „Fahndungsplakat“ (am besten zum Vergrößern anklicken). Sehr gut, eine angemessene Reaktion. Vor der Fahrt nach Jena war der Tag hauptsächlich von Medienterminen geprägt. Mittags war ich bei SALVE TV, wo gleich zwei Interviews mit mir aufgenommen wurden – eins wird diese Woche ausgestrahlt und eins nächste Woche. Einmal ging es um das Gedenken an den Mauerbau und die Perspektiven für Ost und West. Im zweiten Interview war der Geburtstag des Weimarer Dreiecks Thema. Das Weimarer Dreieck – die verstetigte Kooperation von Polen, Frankreich und Deutschland – wird 20 Jahre alt. An sich ein Grund zum Feiern nur leider hält sich der Bund mit der Ausgestaltung des Jubiläums sehr zurück und überlässt alles dem Land Thüringen. Wir haben aber gar nicht die Mittel, die vielen guten und wichtigen Kooperationsprojekte angemessen zu unterstützen. Als Land kümmern wir uns um die Kooperation der Regionen, namentlich der Picardie in Frankreich und der Region Kleinpolen im östlichen Nachbarland. Aber die Versäumnisse des Bundes bei der Zusammenarbeit der drei Staaten können wir nicht ausgleichen.
Zum Dienstag gehört auch noch, dass ich am Landtag noch ein Fernsehteam des MDR treffe, die mich zum Bildungsmonitor befragen wollen. Bei dieser Studie hat Thüringen zwar gut abgeschnitten, aber es waren erstens Zahlen von 2009 und zweitens hat die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft nicht die Chancengleichheit untersucht sondern nur auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit geschaut. Grundsätzlich gilt, dass das Bildungssystem in der Bundesrepublik an seiner Zersplittertheit krankt und tiefgreifende Reformen über die Grenzen der Bundesländer hinweg notwendig wären. Das geht es um längeres gemeinsames Lernen, um Ganztagsschulen aber auch um eine Stärkung des vorschulischen Bereichs. Und das Thüringen trotz Kita-Gesetzes noch Entwicklungsbedarf hat, zeigen die ein Jahr nach der Umsetzung kaum veränderten Nutzerzahlen.