Eine Beleidigung und ihr Ursprung

Als ich gestern über meine Wochenendbegegnung mit dem Bratwurstkönig und die Erinnerung an die Bratwurstkampagne der Jungen Union im Wahlkampf 2009 schrieb, habe ich noch nicht damit gerechnet, dass diese Kampagne im Laufe des Tages noch eine Rolle spielt. Dann aber kam die Bestätigung eines Urteils gegen den NPD-Funktionär Schwerdt, wonach dieser wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Es ging auch da um ein Plakat mit einer Bratwurst als „echte Thüringer“ und einem Menschen als „falscher Thüringer“. Der Mensch war in der NPD-Variante der aus Angola stammende Zeca Schall, der Dieter Althaus im Wahlkampf unterstützt hatte.

Erst einmal finde ich es gut, dass das Gericht so entschieden hat und die Nazis mit ihren Beleidigungen nicht einfach davon kommen. Dann will ich aber doch daran erinnern, dass die CDU und die Junge Union die unmittelbaren Ideengeber für diese fremdenfeindliche Kampagne waren. Schließlich wurde zunächst ich als „falscher Thüringer“ neben eine Bratwurst gestellt, kommentiert mit dem Slogan „Keiner von uns, keiner für uns“. Verantwortlich dafür war der damalige JU-Vorsitzende und jetzige Generalsekretär der Thüringer CDU, Dr. Mario Voigt. Ich habe nicht vor ihn oder die Junge Union dafür zu verklagen, aber es stände Dr. Voigt gut zu Gesicht, wenn er eine angemessene Summe an eine Initiative gegen Rechtsextremismus überweisen würde.