Nichts fährt mehr

Drei Tage hintereinander Parteivorstandssitzung hat man auch nicht oft ;-). Zum Montag geht es weiter mit der Klausurberatung und erster Tagesordnungspunkt ist eigentlich die Auswertung der Bremen-Wahl. Das macht sich nur ohne die Bremer Genossinnen und Genossen ganz schlecht, die stehen aber 40 Kilometer vor Berlin im Stau. Besser vor als in Berlin denke ich noch, denn auch da geht bzw. fährt gar nichts mehr.

Irgendjemand hatte die Idee mit einem Kabelbrand den S-Bahn-Verkehr lahmzulegen und es hat leider auch funktioniert. Im Osten der Hauptstadt fährt keine S-Bahn mehr, die U-Bahnen können die Massen nicht ansatzweise aufnehmen und entsprechend steigen alle, die die Möglichkeit haben, aufs Auto um. Dadurch verstopfen aber natürlich auch die Straßen, ein Teufelskreis. Später am Tag taucht ein „Bekennerschreiben“ im Netz auf, wonach die Aktion ein Protest für den Atomausstieg gewesen sein soll. Ich glaube sämtliche Atomkraftgegner können auf diesen Mist verzichten. Mit einer derartigen Maßnahme bringt man doch niemand dazu, solidarisch mit der Anti-Atomkraft-Bewegung zu sein. Am Nachmittag fahre ich zurück nach Erfurt, wo ich gleich vom nächsten Verkehrschaos höre. Ein Güterzug ist entgleist und blockiert den gesamten Hauptbahnhof. Da heißt es für Viele wieder warten, warten, warten. Auch einige unserer Fraktionsmitarbeiter sind betroffen und ich drücke allen die Daumen, dass sie noch einigermaßen rechtzeitig zu Hause ankommen.