Staat und Kirche oder Staat und Religion?

Wie viel Religion braucht der Staat? Um über diese Frage zu diskutieren, hatte mich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zum Donnerstagvormittag nach Leipzig eingeladen. Die ACK ist wirklich ein bunter Haufen, weil sich dort die verschiedenen Kirchen zusammengetan haben, um eine gemeinsame Gesprächsplattform zu haben. So diskutiere ich also in der Runde mit Vertretern des römisch- und des alt-katholischen Glaubens, mit Sieben-Tage-Adventisten, mit Delegierten weiterer Freikirchen und der evangelischen Landeskirchen. Neben mir auf dem Podium sitzt schließlich ein Baptisten-Prediger, der sich sehr dafür stark macht, auch Minderheitenreligionen anzuerkennen und Religionspolitik nicht nur auf Kirchen zu beziehen. Das kann ich nur unterstützen: Es sollte keine Privilegien für einzelne Religionen geben.
Kaum ist die Runde mit der ACK vorbei, wartet auch schon der MDR vor der Tür und will mich zu der Debatte über eine mögliche „Rückkehr“ von Oskar interviewen. Ich kann nur wiederholen, dass ich die ganze Diskussion nicht verstehe, weil weder Oskar weg ist noch die Partei irgendeinen Grund hätte in Panik zu verfallen.

Auf der Rückfahrt nach Erfurt höre ich im Auto, dass Hellmut Seemann Präsident der Klassik-Stiftung bleibt. Ich wünsche Herrn Seemann alles Gute und ein glückliches Händchen für die Arbeit, aber wie das Ganze gelaufen ist, war blamabel für Minister Matschie und die ganze Landesregierung. Damit hat sich Deutschland kulturpolitisch wirklich bundesweit zum Klops gemacht. Das sage ich dann auch dem nächsten MDR-Team, das mich schon auf dem Erfurter Anger erwartet.

Weil aller guten Dinge drei sind, trete ich anschließend bei Salve TV gleich noch mal vor die Kamera. Eigentlich waren André Blechschmidt und ich nur da, um über eine bessere Unterstützung für lokale Fernsehsender zu sprechen. Die Sender sind Garanten für Meinungsvielfalt und damit wichtiger Grundbaustein unserer Demokratie. Das möchte die Geschäftführerin von Salve, Frau Noll zwar nicht schriftlich haben, dafür aber in die Kamera gesprochen. Also wird auch das erledigt. Dann geht es noch mal zum Landtag, weil noch ein Fototermin mit Hundehaltern und Hunden aus der Fraktion ansteht und auch die Landespressekonferenz muss noch vorbereitet werden. Danach sind alle Termine erledigt und ich kann mich der Schreibtischarbeit widmen.