Die Lage der Partei ist nicht gut.

„Nu sagen sie mal, bei Ihnen ist doch sicher auch Diskussionsbedarf da.“ Medienanfragen sind manchmal sehr – sagen wir mal – suggestiv. Übers Wochenende klingelt immer mal wieder das Telefon und ich werde gefragt, ob ich nicht etwas zu Lage der Partei sagen wolle. Ich kann gerne etwas zur Lage der FDP sagen, denn dort scheint es ja nun wirklich drunter und drüber zu gehen. Die Liberalen müssen sich als FDP mit Fast Drei Prozent nach ihrer Existenzberechtigung fragen und Guido Westerwelle mag angesichts der Dauerkritik nicht mehr Parteivorsitzender sein. Wie es mit seinem Posten als Vizekanzler weitergeht, lässt er offen und ob er Außenminister bleibt, lassen seine Parteifreunde offen. Die Lage der Partei ist nicht gut. Leider wollen die Medienvertreter keine Kritik hören, zumindest nicht an der FDP. Ob ich nichts zur eigenen Parteiführung zu sagen habe, da gäbe es doch sicher einiges. Nein gibt es nicht. Jeder macht seinen Job und gemeinsam arbeiten wir auf den Erfurter Parteitag hin, wo wir erfolgreich unser Parteiprogramm beschließen wollen. Im Gegensatz zu Westerwelle & Co. müssen wir uns ganz sicher nicht fragen, wozu wir gebraucht werden, denn keine andere Partei setzt sich so konsequent für soziale Gerechtigkeit und eine friedliche Außenpolitik ein, wie wir das tun. Wir entwickeln uns weiter, müssen beispielsweise klarer herausstellen, warum Energiepolitik auch Sozialpolitik ist, aber die Diskussionen darüber, muss ich nicht mit den Medien führen.

Neben diesen Telefonaten gab es auch viele schöne Momente am Wochenende. Es war wunderbar warm und so konnten wir reichlich mit Attila spazieren gehen. Die Runde im Park entwickelte sich zwar auch manchmal zur Bürgersprechstunde unter freiem Himmel, aber die Gespräche waren immer interessant und als Politiker will man schließlich wissen, was die Leute bewegt.