Von der Zensurdebatte zum Angrillen

Auch der letzte Plenartag dieser Woche ist noch einmal ziemlich unterhaltsam. Unser Antrag zum Versuch der CDU, die Neofaschismusausstellung in Suhl verbieten zu lassen, wird endlich behandelt. Während Martina Renner sehr sachlich vorträgt, was der Wert dieser Ausstellung ist und warum auch die Verweise auf chauvinistische und alltagsrassistische Aussagen von CDU- und FDP-Vertretern da rein gehören, bestätigt Mario Voigt dagegen sein Weltbild aus der Zeit des Kalten Krieges. Es sei notwendig diese Ausstellung zu zensieren, schließlich seien da Linksextremisten am Werk gewesen und gegen die muss die Republik mit allen Mitteln verteidigt werden. Dass Herr Voigt mit seinen Zensur- und Ausgrenzungsversuchen selbst der Demokratie schadet, merkt er nicht mehr. Aber das sollte man vom Erfinder der Bratwurst-Wahlkampfstrategie wohl auch nicht erwarten. Weiteres Thema im Parlament ist die Zukunft des Gleichstellungsausschusses. Nachdem vor kurzem die Frage aufgemacht wurde, ob der Ausschuss als eigener Landtagsausschuss weiterbestehen soll, will nun keiner mehr an seiner Existenzberechtigung gezweifelt haben. Plötzlich gibt es nur noch Freunde der Gleichstellungspolitik.

Zwischendurch habe ich ein gemeinsames Fotoshooting mit Michael Menzel. Ein vom Stern beauftragter Fotograf sollte uns beide gemeinsam ablichten. Das war eine lustige Stunde, die wir da verbracht haben. Als wir am Plenarsaal auftauchten, schaute erst die Sicherheit irritiert und dann kam die Verwaltung. Damit hatten wir gleich aus allen Fenstern Zuschauer. Auch Abgeordnete schauten neugierig zu und waren erstaunt, als wir einmal rund um den Innenhof platziert und fotografiert wurden.

Der lange Plenartag endet schließlich auch bei Michael: Er hat zum Grillen eingeladen und wir können noch einmal herzlich über das Fotoshooting lachen.