Mahnwache in Mainz
Berlin – Mainz – Erfurt, so sieht der ramelowsche Fahrplan zum Wochenstart aus. In Mainz bin ich eigentlich, um den Wahlkampf unserer rheinland-pfälzischen Genossinnen und Genossen zu unterstützen. Weil aber die Katastrophe von Japan nach wie vor präsent ist und die Menschen spüren, dass sich jetzt etwas ändern muss, sind überall im Land Mahnwachen gegen die Atomkraft angekündigt. Weil ich vor Ort bin, nehme ich selbstverständlich an der Mahnwache auf dem Gutenberg-Platz in Mainz teil, wo sich gegen Abend zahlreiche Menschen versammelt haben. Auch aus Thüringen höre ich, dass in vielen Städten Leute zusammengekommen sind, um ihrem Protest gegen die Atompolitik aber auch ihrer Trauer über die Geschehnisse Ausdruck zu verleihen. Dass die Bundesregierung die Laufzeitverlängerung jetzt nur vorübergehend aussetzten will, ist der Lage einfach nicht angemessen. Die Unterstellung, dass dies nur aus Rücksicht auf die bevorstehenden Landtagswahlen geschieht, liegt leider allzu nahe. Die AKWs müssen dauerhaft abgeschaltet werden, denn es geht nicht nur um das Restrisiko, mit dem wir im Moment leben, sondern es wird permanent strahlender Müll produziert, den wir uns selbst und vor allem vielen kommenden Generationen aufhalsen.
Nach der Mahnwache findet in Mainz übrigens auch noch eine Wahlkampfveranstaltung statt. Alle sind zuversichtlich, dass wir noch eine Schippe zulegen können und am 27. März zum ersten Mal der Einzug in den Landtag von Rheinland-Pfalz gelingt. Auch die Region zwischen Trier und Koblenz hat auf ihrer politischen Landkarte einen ordentlichen Klecks richtig-rot verdient.