Jetzt geht’s los.

Auf das Wochenende in Magdeburg folgt ein Wochenanfang in Berlin. Und in der Hauptstadt, wie anderswo auch, ist es kaum zu übersehen: Der Frühling geht los. Mein Tag beginnt um acht beim Frühstück mit einer Journalistin. Anschließend muss ich zur Rosa-Luxemburg-Stiftung, wo ich auch gleich Attila übernehme. Mit dem Vierbeiner bei Fuß laufe ich dann durchs sonnige Berlin bis zum Karl-Liebknecht Haus und von da ab geht es weiter per Auto in den Bundestag. Ulli Maurer nimmt uns mit und so kann Attila auch mal das Dienstwagenwesen kennenlernen. Im hohen Haus sprechen wir dann zwei Stunden lang über Internet und digitale Gesellschaft – Lieblingsthema bleibt eben Lieblingsthema. Anschließend genieße ich noch ein bisschen die geringe Termindichte dieses Montags und laufe ganz gemütlich mit dem Hunde vom Parlament bis zum Ostbahnhof, immer schön an der Spree entlang. So mitten am Tag hat man den Eindruck, der Frühling sei schon vollends ausgebrochen. Herrlich!

Was in Berlin aber genauso präsent ist wie die Frühlingssonne ist das Thema Guttenberg. Es ist inzwischen eigentlich richtig peinlich, wie der Mann an seinem Stuhl klebt und nicht zugeben will, dass er bewusst betrogen hat. Hier geht es nicht um Schummelei, sondern die gesamte deutsche Wissenschaftslandschaft wird in Verruf gebracht, indem dieser Betrug als unbedeutend dargestellt wird. Kern wissenschaftlichen Arbeitens ist das eigenständige Denken. Wenn man das nicht schafft, sollte man es lassen, anstatt geistiges Eigentum zu klauen. Eine Regierung, die vorlebt, dass man im Überlastungsfalls auch ruhig mal zum Dieb werden kann (man kann es ja bei Entdeckung zurückgeben), hat dieses Land nicht verdient.