Das Schicksal in seinem Lauf …
Der Unterschied zwischen einer Bank und einem Theater? Wenn eine Bank Theater macht, bekommt sie Fördermittel. An diesen Text zu einer Karikatur musste ich gestern Abend im Theater Rudolstadt denken. Das Haus hatte sämtliche Landtagsabgeordnete, den zuständigen Minister und einige mehr eingeladen, um „Die Schicksalssinfonie“ zu zeigen. Das Stück ist aber keine Sinfonie sondern ein Schauspiel. Darin geht es um ein Orchester, das vor einer entscheidenden Aufführung steht, denn eine Kommission des Ministeriums – so die Handlung – will über den Fortbestand der Spielstätte entscheiden. Da wir nun tatsächlich als Politiker im Publikum sitzen, lassen einem die Parallelen zu realen Situation teilweise kalte Schauer über den Rücken fahren. Die Landesregierung muss jetzt darüber entscheiden, wie die Finanzierung der Theater und Orchester ab Januar 2013 aussehen soll. Das muss geklärt werden, weil sämtliche Verträge, die an so einer Kultureinrichtung dranhängen – vom Engagement eines Schauspielers bis zu Vereinbarungen mit Caterern – nicht kurzfristig gemacht werden können. Was das Rudolstädter Schauspielensembles hier gemeinsam mit den Thüringer Symphonikern auf die Beine gestellt hat, um diese Situation zu veranschaulichen, ist einfach sagenhaft. Die Aufführung war wirklich genial schön und zugleich berührend durch die Nähe zur Realität.
Das Kulturministerium muss sich nun zu Kultur bekennen und den Häuser eine bedarfsgerechte Finanzierung zusichern. Dazu, das wissen wir, reichen die bisherigen Mittel nicht aus, weil sämtliche Kosten (Tarife, Energie, etc.) steigen. Selbst ein Belassen auf dem derzeitigen Stand wäre eine faktische Kürzung. Wir als Fraktion werden nächste Woche unsere neue Broschüre „Kultur fördern“ vorstellen, in der wir Vorschläge zur zukünftigen Kulturfinanzierung unterbreiten.
Was sonst noch war: Weiberfastnacht im Thüringer Landtag. Ein Schlips musste auch in diesem Jahr wieder dran glauben. Außerdem war ich zwischendurch im Ehrenamt bei einem Gerichtstermin. Dort kam ich mir allerdings auch ein bisschen wie im Theater vor. Nur nicht annähernd so schön wie in Rudolstadt.
Hier gibt es ein paar Bilder vom Theaterbesuch
Und hier einige vom Weiberfasching